Mars Red Sky "Mars Red Sky" (Emergence Music 2011)

Julien Pras (voc, g, Calc) und Jimmy Kinast (b) trafen sich in einem Club in Bordeaux, wo sie das Mathrock-Duo "Berlin Vs Brooklyn" sahen und von der technischen Meisterleistung des Schlagzeugers Benoit Busser so begeistert waren, dass sie an Ort und Stelle das Projekt Mars Red Sky gründeten. Gemeinsamer Nenner des Trios sind Hardrockbands der 1970er: Black Sabbath und Led Zeppelin vor allem.
2011 legt das gefestigte Trio sein Debüt vor. 7 Songs sind enthalten, die doomigen Hardrock im 70s Stil mit starkem aktuellen Stoner Rock Einfluss und hellem, verhallten Gesang verbinden. Alle drei Instrumente klingen zeitgeistig, Bass und Schlagzeug zeigen sich stark von Kyuss und nachfolgenden Bands beeinflusst, die Gitarre hat einen eher eigenen Sound, der zwischen Doom und Drone orientiert ist, dabei wesentlich heller und zarter und weniger hart klingt als in den wildesten Bands der Genres.
Die Songs sind anspruchsvoll aufgebaut, ohne abgefahrene Komplexe zu zelebrieren. Diverse Motive fügen sich zu so einem zwischen 4 und 8 Minuten langen Song zusammen, deren liedhafte Vokalparts am meisten stonermäßig und simpel klingen. Doch sobald die Band sich ins Instrumentale aufmacht, geraten die simplen Bestandteile aus ihren Fugen und erweisen sich als tückische, abgefahrene Ideen mit Ecken und Kanten. Die Band hat tatsächlich einen eigenen Sound gefunden, der sich kaum an bekannte Vorbilder anlehnt, mal abgesehen vom Sound der Instrumente. Gewiss steht das Trio neben Hardrock auf die Experimente des Krautrock und hat ein Gespür für Psychedelic Rock und Spacerock, bleibt aber lieber fern aller eingelaufenen Pfade und sucht sich seinen eigenen Weg.
Daran tun Mars Red Sky gut. Die Jungs haben Idee und Stil, mögen es nicht umwerfend komplex, eher intensiv und dröhnend, treiben in den doomigen Ideen aber genug verrückte und eigenwillige Ideen auf, die Songs stilistisch nicht zu eindeutig zu positionieren.

marsredsky.com
VM



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