Los Natas "el Hombre Montaña" (Small Stone/Cargo Records, VÖ: 15.09.2006)

Mordsintensität! Die CD fällt mit der Tür ins Haus und bleibt druckvoll bis zum Ende. Die Argentinier Lot Natas rocken mit einer überrollenden Schwere, das man meinen könnte, ein Gewitter fege aus den Boxen. Das Trio Sergio Chotsourian (g, voc), Walter Broide (dr, voc) und Gonzalo Villagra (b) hat sämtliche Verstärker voll aufgerissen. Und dennoch ist das längst nicht Metal, was die Jungs aus Buenos Aires intonieren.
Ihre Songs sind Psychedelic Heavy Jam Rock, es gibt Vergleiche zum Doom, zu dessen Vätern Black Sabbath und klingt, als hätten das drei Wildgewordene 1975 in einer klanglich aufgeräumten Garage eingespielt.
Erstaunlicher Weise ist der schnoddrige (und wohl eher unwichtigere) Gesang leicht und sanft gesungen. Niemand brüllt oder schreit, sondern "singt" die Texte, als säße er missmutig am Tresen und das bestellte Erwachsenengetränk will nicht kommen. Da ist keine Wut, nur Ausgepowertsein und Leere.
Die Songs sind monoton und extrem druckvoll, die Gitarre hat einen exzellenten Sound, schneidet sich durch den Hörsinn und findet positiven Kontakt zu den Nerven. Der Bass wummert mächtig, während das Schlagzeug seine Takte ungerade, aber wenig differenziert knüppelt.
"Latin Heavy Psych" steht auf dem der CD beiliegenden Zettel, von Billy Anderson produziert, der bereits Melvins, Neurosis, Acid King, High On Fire und die abgefahrenen Fantomas in den Fingern hatte. Für Genrefans ein Leckerli, Neueinsteiger brauchen gute Nerven und Ausdauer.

smallstone.com
cargo-records.de
VM



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