Kyrbgrinder "Chronicles of a Dark Machine" (Kyrbgrinder Records 2015)


Recht simpel und straight, was die Londoner Band auf ihrem dritten Album anbietet. Aber sehr wirkungsvoll. Krachende Gitarren, fett knüppelndes Drumming, eingängige, straffe Arrangements, nichts in die Länge gezogen. Schön knackig und satt. So kann Rockmusik Spaß machen, wenn sie nicht auf alte Stile, sonstige Vorbilder oder angesagte Sounds schielt, sondern ihr eigenes Ding macht, wie es ihr auf der Zunge liegt.
Die 10 Songs machen 40:01 Minuten voll, der längste Track ist fünfeinhalb Minuten lang, aber anderthalb Minuten samt Gesang, Refrain, Solo und Rockgewitter reichen Kyrbgrinder, ausdrucksstark und schön drahtig zu rocken. Gut zu sehen, wie knapp und straff die Songs aufgebaut sind. Enorm druckvolle Arrangements, sehr flüssig, schnell und schön hart gespielt, die Stimme hell und jung, so klangen Rocksänger in der alten Zeit nicht. Heute schon.
Johanne James (dr, lead voc), Aaron Waddingham (g) und Dave Lugay (b) sowie partiell auftretende Gastsänger lassen es krachen, kommen schnell zur Sache. Nach dem einführenden Motiv setzt sofort und ultraschnell das Vokalmotiv an, Refrain und kurzer Instrumentalbreak. Wer aufmerksam verfolgt, was das Trio hier macht, merkt schnell, dass nix simpel ist, sondern der komplexe Aufbau in seiner spielfreudigen Flüssigkeit perfekt ins Ohr geht, dass gar ambitionierte Radiokanäle, in denen Rockkrach passieren darf, diese aufwendigen, eingängigen Songs abspielen mag.
Es passiert gar, dass so ein Song mit der Tür ins Haus fällt. Gesang, Riff und Trommelgewitter platzen wie Bombe los. Schon cool!
Angenehmer Weise sind hier und da Soloteile gestreut, die dem harten Mix aus Metal, Hardrock, Funk und Alternative Rock jazzige und komplexe Intermezzo unterheben. Rasant!

facebook.com/Kyrbgrinder
VM



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