Kramer "Life Cycle" (Eigenproduktion 2007)

Die Holländer Kramer sind vielleicht dem Neoprog zuzuordnen, beziehen ihre Inspiration aber eher aus dem klassischen Symphonic Prog. Marc Besselink (lead voc, p, key, back voc), Rob De Jong (g, synth, key, sounds, back voc), Harald Veenker (dr, back voc) und Jeroen Vriend (b) spielen sehr lyrischen, atmosphärischen Symphonic Rock.
Lang ausgebaute, von schwebenden Keyboardsounds und klarem, kein Stück süßlichem und von allgemeiner Eintönigkeit weit entferntem Pianospiel getragene Passagen werden von epischen Gitarrensoli ergänzt, wie sie Pink Floyd für die Welt verewigt hat. Zwar gehen Kramer nicht weit aus eingefahrenen Symphonic Prog Spuren heraus, so doch aber stapfen sie nicht in typische Fallen, die anderen Bands schon mal gelegentlich Schwierigkeiten bereiten (…).
Es liegt an den Kompositionen, dass Kramer sich gegen Eintönigkeit durchsetzen, und an ihrer Art, Arrangements lebhaft und virtuos zu gestalten. Dabei haben die Holländer keine besonders abstrakten Ideen gehabt. Ihr handwerkliches Geschick ist unglaublich präsent, jede kleine Extravaganz des Basses ist wohl eingebaut, jedes Solo, jede emotionale Steigerung, jede noch so zarte Partie hat Charakter und Ausdruck. Die eingängigen Gesangslinien sind interessant, die sanften Chorgesänge zumeist angenehm, vielleicht bis auf die in "Remember Me", die etwas zu trocken und schlicht geraten sind.
Kurz, Symphonic Rock Fans, die ihren Kosmos um Genesis und Pink Floyd ziehen, können sich auf ein rundes, ausgewogenes Album freuen. Ganz persönlich würde ich sagen, wenn Neoprog, dann genau so.

kramer-music.nl
justforkicks.de
VM



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