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Kezia "The Dirty Affair"
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James LaBrie pfeift sich einige Stimm-Verwandlungs-Pillen rein, um sein Gequengel endlich erträglich zu machen; ein wenig Elvis Presley, eine Dosis Freddie Mercury und einen Schuss Kevin DuBrow. Das klingt klasse - der Sänger hört auf den Namen Pierlorenzo Molinari und kann es bestimmt noch weit bringen. Musikalisch ist das Terrain sehr weitläufig und wird durch Parameter wie Dream Theater, Queen, Moahni Moahna und Mr. Bungle abgesteckt. Die Instrumentalisten Antonio Manenti (Gitarre), Alberto Armanini (Keyboards), Michele Longhena (Schlagzeug) und Fabio Bellini (Bass) sind echte Spitzenkönner und so tollen sie durch fast alle gängigen Kategorien der Musik wie junge Hunde auf Abenteuersuche; das ist ungemein erfrischend und setzt im Progressive Metal-Sektor endlich mal wieder eine Duftmarke, bei der es mir nicht sämtliche Geruchskanäle zusammenzieht. (Bitte unbedingt bei der nächsten Aufnahme mit echten Bläsern und Streichern zusammenarbeiten, falls finanziell möglich!!!) Die Arrangements sind zu keinem Zeitpunkt überfrachtet - eine weit verbreitete Krankheit in diesem Genre - sondern mäandern wie ein naturbelassener Flusslauf, der mal ruhig vor sich hin plätschert und mal mit reißenden Stromschnellen gespickt ist. Das ist Abwechslungsreichtum, der nicht nervt, sondern einen musikalischen Ariadne-Faden spinnt, dessen Verlauf man gerne bereit ist zu folgen, eben weil man keine aufgesetzte Komplexität um die Ohren geschlagen bekommt. Es sei an dieser Stelle ein Geheimnis echter fortgeschrittener Musikalität offenbart: Spiele für die Komposition und nicht für dein Ego. (Man höre sich in diesem Zusammenhang z.B. an, wie simpel und gleichermaßen effektiv Steve Smith als Schlagzeuger von Journey trommelte.) Kezia spielen demnach echten Progressive Metal!!!
keziaofficial.it
Frank Bender
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