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Kerion "Cloudriders Part 2: Technowars" (Beyond the Storm Productions 2015)
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"Carry-on" lautet der Titel einer Filmreihe britischer Komödien, die diverse Filmgenres mehr oder minder gelungen parodiert; getreu der Devise "ihr schwulen Engländer, ich scheiße euch einen großen Haufen auf eure Tafelrunde" aus Monty Pythons "Die Ritter der Kokosnuss" fabrizieren die Franzosen Kerion mit "Cloudriders Part 2: Technowars" ebenfalls eine runde Sache, hier im Genre des symphonischen Power Metals, ohne sich dabei allzu sehr auf gängige Klischees zu kaprizieren. Diese CD unterscheidet sich wohltuend vom großen Haufen Power Metal-Bands symphonischen Einschlags mit Eierabschreck-Trällerelse. Zwar übernimmt auch im Falle Kerions eine Dame den Sologesang - es lebe die Amazonipation - doch ist ihre Stimmlage nicht im Hypersopran angesiedelt und es sind auch Männerstimmen, ja sogar maskuline Röchler zu vernehmen. Im konzeptuell futuristisch gehaltenen Gewand, das in musikalischer Hinsicht durch Elektro-Einflüsse repräsentiert wird und nicht zuletzt durch zwingende Hooklines sogar Einflüsse aus dem Musical-Bereich beinhaltet, wird hier geklotzt und nicht gekleckert - die Konkurrenz wird glotzen! Zwar schüttelt es mich - nicht zu verwechseln mit Headbanging - wenn ich nur den Begriff "Elektro" höre, aber Kerion haben für mich den Dreh in dieser Hinsicht raus, indem sie derartige Soundspielereien relativ dezent einsetzen. Beim Gutieren von "Cloudriders Part 2: Technowars" werde ich definitiv nicht zum Elektro-Lurch. Vergleicht man Kerion beispielsweise mit den Italienern Rhapsody, so haben die Franzosen klar die Nase vorn, denn sie bieten einen differenzierten Sound dar, der die einzelnen Stücke dieses Rundlings deutlich unterscheidbar macht, d.h. sie können das Konzept-Duell mit den Rhapsodikern zweifelsfrei für sich entscheiden. Mal brettern Flora (Gesang), Remi und Sylvain (Gitarre) sowie Antony (Bass) und JB (Schlagzeug) los wie ein Falke im Sturzflug und mal schweben sie wie ein Schmetterling auf Freiersfüßchen; immer auf kompositorischer Höhe der Zeit. Unterstützt wird die Band durch diverse Gastmusiker, die allesamt eine hochklassige Vorstellung abliefern. Auch die Produktion erreicht durch große Transparenz, die bei solcher Musik absolut wichtig ist, internationales Niveau. Hätte J.R.R. Tolkien diese Band noch erleben dürfen, so hätte er vermutlich fortan nur noch Science Fiction-Romane verfasst. Ich bin schon gespannt, in welche Gefilde der Weg der Wolkenreiter beim nächsten Album führen wird.
kerion.net
Frank Bender
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