Kalacakra "Crawling To Lhasa" (Garden Of Delights 2001)

Kalacakra (c wie tsch gesprochen) wurde Anfang der siebziger Jahre von Claus Rauschenbach und Heinz Martin gegründet. Die beiden Musiker spielten eine große Menge Instrumente: Gitarre, Konga, Mundharmonika, Flöte, Schlamei, Geige, Cello, Klavier, Vibraphon und Syntheziser. Heinz Martins Hang zu Fernöstichem inspirierte wohl auch die Songs der 1972 eingespielten LP "Crawling To Lhasa". Mystischer, ja obskurer Psychedelic Folk klingt aus den 6 Songs der originalen LP, nur der letzte Songs "Tante Olga" offenbart zusätzlich starken Blueseinfluss. Schon das eröffenende Stück "Nearby Shiras" (deutsch gesungen) läßt mir glatt die Nackenhaare zu Berge stehen. Die grausig ausgepresste Stimme von Claus Rauschenbach zu der elegischen, irgendwie Raga-mäßig klingenden Intonierung ist beeindruckend schrecklich. Die Stimmung wird gut gehalten, nur die stetige Wiederholung des Textes ist anstrengend. Schlimmer wird es im folgenden "Jaceline", der in - mit Verlaub gesagt - blödem Text schier nicht zu überbieten ist. Anstrengend. Das instrumentale "Raga No. 11" hat zumindest ein interessantes musikalisches Konzept. Die weiteren drei Songs passen dazu, sind etwas zurückhaltender, aber nicht besonders überzeugend. Schlimmer noch sind die beiden Bonusstücke, die wie eine Mischung aus billigen Enigma und Neo-Psychedelic-Dancefloor klingen. Die Geschichte der Band, die Umstände der LP-Entstehung samt wichtiger Informationen und Fotos ist ausgezeichnet im booklet wiedergegeben.

VM




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