J.B.O. "Headbangboing" (Megapress) VÖ: 28.09.2007

Sie selbst nennen sich Spaß-Metaller. Und tatsächlich besteht auch die aktuelle Platte von J.B.O. wieder aus diesen beiden Basis-Elementen. Allerdings wird weder diese Art von Spaß noch diese Art von Metal Jedermanns Sache sein. Aber dessen ist sich vermutlich selbst das Quartett, dessen Anfänge als Spaß(!)-Projekt bis in das Jahr 1989 zurückreichen, seit geraumer Zeit bewusst. Und so darf man auf die Neu-Veröffentlichung nur zwei Reaktionen erwarten: göttergleiche Verehrung oder verständnisloses Kopfschütteln - wobei letztere Meinungsäußerung wohl überwiegen wird.

J.B.O. begannen ihre Karriere mit Cover-Versionen, bevor sie auch eigene Stücke unters Fan-Volk brachten. Auf "Headbangboing" finden sich Titel aus beiden Schubfächern. Der Titeltrack etwa ist die sinnfreie deutsche Version von Manu Chaos "Bongo Bong", unterlegt mit Metalriffs. Mit "Oaaargh!" wurde der Wir-sind-Helden-Hit "Nur ein Wort" durch den J.B.O.-Wolf gedreht, wobei er - abgesehen von den zwischenzeitlichen Gewaltausbrüchen - musikalisch relativ dicht am Original bleibt. Und Harpos "Moviestar" verwursteln die Spaß-Missionare ebenfalls. Aber auch die eigenen Nummern erinnern (freiwillig oder unfreiwillig?) an andere Bands, so z. B. "Acht" an Rammstein" und "Bejonze" an die Ärzte. Zwischen die Songs sind comedyartige Wortschnipsel gestreut ("War Puff Daddy nicht mal mit Puff-Mutti verheiratet?"). Ja, diesen Humor muss man mögen.

Live mag die J.B.O.-Idee - ein entsprechendes Bier- und Partylevel vorausgesetzt - noch einigermaßen funktionieren, nüchtern und in den heimischen vier Wänden können sich daran nur Die-Hard-Fans ergötzen. Was übrigens nicht an den technischen Fähigkeiten der Musiker liegt.

jbo.de
Stefan



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