I, Of Helix „Isolations“ (Eigenproduktion 2012)

Ein abstruses Mischwesen, gewebt zu einem Ehrfurcht gebietenden Patchwork-Klangteppich, durchzuckt meine Gehörgänge und verzückt den Fan von Genres wie New Metal, Death Metal, Metalcore und Prog Metal. Dieser Hybrid mit riffig-harter Schale, welche einen hymnisch-melodischen Kern enthält, will es niemand Recht machen und liegt damit doch absolut richtig. Den Doctores Frankenstein Nate Mead (Stimme), Ramone Valerio (Bass), James Strang (Schlagwerk) sowie Mason Brammer und Isaiah Pritchard (Gitarren) ist als Debüt ein monströses Scheibchen gelungen, das andere Bands während ihrer gesamten Karriere vergeblich zusammenzuzimmern trachten. Einziger Kritikpunkt ist die leider relativ kurze Spielzeit von 32 Minuten, die auf einen Nachschlag in Bälde hoffen lässt. Aus den stetig wechselnden vokalen und instrumentalen Strukturen entsteht ein permanent sich generierendes Spannungsfeld, das beim Gutieren beste Unterhaltrung garantiert, vorausgesetzt man lauscht halbwegs konzentriert dem beständigen Wandel. Heraklit hätte seinen Spaß gehabt und vor lauter Freude Diogenes seine Sonnenbrille geliehen, um seine eigene Welt fortan durch die berühmt-berüchtigte rosa Brille zu betrachten. Die beiden alten Knaben hätten zur Feier des Tages bestimmt ein Fass aufgemacht, das Diogenes dann als Dackelgarage, für die Alexander der Große ein potentieller Aspirant gewesen wäre, gedient haben könnte. Ähnlich wie der Philosoph den Potentaten verachtete, scheren sich die durchgeknallten Jungs mit den Spiralenhänden absolut nicht um eine wie auch immer geartete Kategorisierung ihrer oral-gustatorisch elaborierten Artefakte. Dieses Album wird keinen Fein-Metaller nur peripher tangieren, sondern wird ihn sehr berühren.

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Frank Bender



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