Aaron Bell von Degree Absolute im März 2006

Aaron Bell war und ist in diversen Projekten und Bands aktiv (gewesen), in denen seine Vorstellung von Komposition und Arrangement nie wirklich zum Ausdruck kam. Auf Dauer hat ihn das völlig unbefriedigt gelassen. Schließlich hat er sein eigenes Projekt Degree Absolute gegründet, um eigene Ideen kompromisslos zu Ausdruck bringen zu können. Das titellose Debütalbum ist ungemein gut gelungen, ein eindrucksvolles Werk zwischen Progressive Rock und Metal mit vielen besonderen und ganz eigenen Nuancen. Wie sich herausstellte, ist Aaron kein Redenschreiber, wozu auch, mit wenigen Worten ist alles gesagt.


ragazzi: "Wie bist du zur Musik gekommen? Wann wurde die Band gegründet und wie sieht es mit dem musikalischen Background der Bandmitglieder aus?"
Aaron: "Degree Absolute wurde 1999 gegründet, als ich anfing, eigene Songs zu schreiben und aufzunehmen. Ich kenne Doug Beary und Dave Lindeman (die beiden anderen Mitglieder in der Band, d. Red.) schon seit langer Zeit und sie waren einverstanden, in die Band einzusteigen, nachdem die ersten Demos fertig waren. Doug spielt seit sehr vielen Jahren Schlagzeug und ist vermutlich am besten als Schlagzeuger in Defyance bekannt. Dave ist Student auf der Berklee Hochschule für Musik und spielte seinen Part in "Laughing Alone", "Questions", "Confession" und "Ask Nothing of Me". Ich begann im Alben von 6 oder 7 Jahren zu spielen und studierte in den 90ern 4 Jahre Musik. Wir alle haben in diversen Bands gespielt, hatten etliche Auftritte und haben allerlei Studioaufnahmen gemacht."
ragazzi: "Was willst du mit der Musik deines Projektes Absolute Degree rüberbringen?"
Aaron: "Neue Musik zu schreiben und aufzunehmen ist ein Ventil für mich. Ich bin total darauf versessen, das ist einfach alles, wirklich."
ragazzi: "Wie komponierst du deine Musik? Du hast einen ganz eigenen Stil, Gitarre zu spielen. Komponierst du mit der Gitarre oder in Session? Wo kommen die vielen komplexen Ideen in der Musik von Degree Absolute her?"
Aaron: "Oh, vielen Dank. Kein Song ist komponiert wie der andere. Etwas wie "Laughing Alone" ist schon auf Grund seiner simplen Struktur ganz anders geschrieben als zum Beispiel "Pi". Die Inspiration für jeden Song hat ganz unterschiedliche Ursachen."
ragazzi: "'Exist' beginnt atemberaubend. Hast du mehr Ideen dieser Art? Spielt ihr die Songs live auf die gleiche Weise wie auf der CD?"
Aaron: "Nochmals vielen Dank! Nein, keiner der Songs wurde live gespielt."
ragazzi: "Stilistisch gibt es eine Menge auf dem Album zu entdecken. Was sind deine größten Einflüsse?"
Aaron: "Rush war ein großer Einfluss in den entscheidenden Lebensjahren. In der letzten Zeit bin ich von den neuen Alben der Devin Townsend Band und von Ulver begeistert. Zudem mag ich neuerdings jede Menge 90er Shoegazer Bands (Lush, My Bloody Valentine, frühe Catherine Wheel, Slowdive, usw.). Dazu Fusion (John McLaughlin, Miles Davis) und Künstler wie The Cure, David Bowie und Björk.
Einige verschiedene Genres sind auf dem ersten Album zu hören. Aber das ist nicht annähernd so gelungen wie bei anderen zwischen den Genres arbeitenden Musikern heutiger Zeit. In der Zukunft wird es in Degree Absolute größere und vielfältigere Stilmischungen und Strukturen geben."
ragazzi: "Welcher Part der CD ist für dich der schwierigste? Und was magst du am Album am meisten? Bist zu zufrieden mit der Produktion?"
Aaron: "Es gibt eine Menge Dinge, die ich wünschte, ändern zu können, am meisten, was die Einspielung betrifft. ‚Pi' und ‚Distance' sind wohl meine Favoriten auf dem Album."
ragazzi: "Wird die Band live auftreten?"
Aaron: "Dafür gibt es keine Pläne."
ragazzi: "Und wie sehen die Pläne aus?"
Aaron: "Gerade jetzt sind die Demoversionen neuer Songs fast fertig. Idealerweise bin ich vor Ende des Jahres wieder im Studio, um das zweite Degree Absolute Album aufzunehmen. Das wird ein wenig schwierig werden, aber das ist das derzeitige Ziel."
ragazzi: "Willst du noch irgendwas loswerden, Aaron?"
Aaron: "Nochmals vielen Dank. Ich habe das Interview genossen."

VM




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