Cult of Luna



ragazzi: "Zunächst einmal danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich bin sehr beeindruckt von "Salvation" und hoffe, ihr habt bei anderen Magazinen auch ähnliche Reaktionen erhalten."
Magnus: "Danke! Wir sind selbst wirklich zufrieden damit."
ragazzi: "Wie seid ihr zu dem einzigartigen Stil, den ihr jetzt habt, gekommen - habt ihr anfangs nur herumexperimentiert oder hattet ihr bestimmte Vorstellungen, wie er klingen sollte?"
Magnus: "Hmm, das ist eine schwere Frage. Wir denken nicht wirklich darüber nach. Es kommen eben gute Dinge dabei heraus, wenn man einen Haufen kreativer Köpfe zusammen Musik machen lässt. Wir wissen genau, wie wir klingen wollen, obwohl sich unser Sound über die Jahre hinweg geändert hat. Aber grundsätzlich haben wir die volle Kontrolle darüber, was wir machen wollen, es gibt keine Hemmungen, zumindest nicht in den späteren Etappen der Schaffung des Albums."
ragazzi: "Wer kümmert sich in der Band um das Songwriting und die Texte? Auf welchen Themen bauen eure Lyrics auf, und sind sie von persönlichen Erfahrungen beeinflusst?"
Magnus: "Zum größten Teil schreiben Klas und Johannes die Lyrics. Auf "Salvation" sind sie alle mehr oder weniger durch das Konzept des Albums verbunden, welches grundsätzlich von Schuldgefühl handelt. Sie können auf cultofluna.com heruntergeladen werden. Wir würden uns freuen, wenn Leute sie lesen und ihre eigenen Interpretationen bezüglich ihrer Bedeutung für uns aufstellen würden."
ragazzi: "Bist du mit "Salvation" zufrieden? Irgendwelche drastischen Änderungen, die du dir noch gewünscht hättest?"
Magnus: "Es hört sich genau nach uns an, und das war eines der Ziele beim Schaffen dieses Albums. Keine Beeinträchtigung dessen, was wir selbst machen wollten. Ich würde nichts ändern wollen, selbst wenn ich es könnte."
ragazzi: ""Salvation" ist euer drittes Album. Welche Unterschiede siehst du, wenn du "Salvation" mit "The Beyond" vergleichst?"
Magnus: "Es gibt eine komplett neue Herangehensweise. Als wir "The Beyond" aufgenommen hatten, hatten wir die Schnauze voll von diesem aggressiven, metalmäßigen "Wall of sound"-Stil. Wir wollten etwas melodischeres, dynamischeres und weniger aggressiveres. Kurzgesagt, etwas, was wir uns selbst gerne anhören würden."
ragazzi: "Welche Art von Gefühlen wollt ihr mit eurer Musik rüberbringen? Sicherlich hört es sich zum größten Teil melancholisch, wenn nicht sogar zeitweise völlig depressiv an, aber ich denke, da gibt es noch Dinge, die über diese einfachen Kategorisierungen hinausgehen."
Magnus: "Ja, ein großer Teil ist melancholisch...aber generell wollen wir nur eine vollkommene Erfahrung von Kunst darstellen. Es gibt Raum für viele Gefühle auf "Salvation", nicht nur melancholische. Die Leute müssten sich es von Anfang bis Ende anhören, damit sie wissen, was ich meine...aber das ist der Sinn eines Albums, es ist nicht einfach eine Sammlung von Songs."
ragazzi: "Wie sieht die Musikszene in Schweden aus, wie beliebt ist der ganze extreme Metal-Stoff? Gibt es viele Bands, die experimentieren - die die Grenzen der Genres erforschen und letztendlich durchbrechen?"
Magnus: "Ich denke, die Musik hier ist grundsätzlich ziemlich gut, viele gute Rockbands und so. Bezüglich der Popularität von Metal, es kümmert mich nicht wirklich, da ich mir das normalerweise nicht anhöre. Aber ja, Schweden hat eine große Tradition was extreme Metalbands angeht, man braucht nur Namen wie At the Gates, Meshuggah, Entombed, Nasum usw. Zu nennen und alle wissen, worüber du sprichst. Nicht, dass das irgendetwas mit uns zu tun hätte."
ragazzi: "Welche Stile magst du persönlich, seid ihr immer noch an Hardcore/Metalcore interessiert, wie Klas und Johannes es waren, als sie in ECLIPSE gespielt haben? In unseren Regionen sind die Leute, die Metal hören ziemlich engstirnig und hören wirklich ausschließlich Metal; bezeichnen andere Musik als Mist, ohne jemals etwas anderes probiert zu haben, ich denke du weißt, was ich meine..."
Magnus: "Ehrlich gesagt kümmert keinen in der Band Metalcore auch nur ein bisschen, es ist etwas komplett anderes als das, was wir machen...was die engstirnigen Leute in deiner Region angeht, würde ich sagen: Metal = Mist, andere Musik = Gut.
Ernsthaft, ich weiß was du meinst, und so ist es meistens auch wirklich.
Was wir hören, nun, das hängt davon ab, wen du fragst. Im Moment bin ich sehr an Avantgarde Rock interessiert, wie Wilco, [...And you will know us by the] Trail of Dead und Radiohead. Die neue Soundtrack of our lives CD ist auch klasse."
ragazzi: "Wie wichtig ist es für euch, live zu spielen?"
Magnus: "Es ist definitiv eine sehr wichtige Sache. Live hat man die Möglichkeit, nicht nur seine Musik zu spielen, sondern auch visuell etwas gutes zu machen. Wir haben unsere eigenen Lichter, wenn wir live spielen, weil wir live die selbe Atmosphäre schaffen wollen, die auch in der Musik vorhanden ist."
ragazzi: "Gibt es eine Band, mit der du am liebsten touren würdest?"
Magnus: "Hmm, ja…eine Menge Bands sogar. Wir würden gerne erneut mit der japanischen Band Mono touren, und auch mit einer amerikanischen Band namens 27. Mein persönlicher Wünsch wäre eine Tour mit Trail Of Dead! Die Jungs von Isis, Poison the well und Dillinger Escape Plan sind wirklich nett, das wäre also auch wirklich super."
ragazzi: "Abschließend - wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?"
Magnus: "Unseren Sound weiterzuentwickeln, und hoffentlich an Orten zu spielen, die wir bis jetzt noch nicht besucht haben...wie zum Beispiel Japan, die USA und Australien."
ragazzi: "Danke für das Interview!"
Magnus: "Cheers!"

Timo Karp




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