Hidria Spacefolk "Symbiosis" (nordic notes, VÖ: 30.10.2006)

Auf Grund allgemeinen Erfolges kommen Hidria Spacefolk von hinten durch die Brust ins Auge. Zumindest, was die Verfügbarkeit ihrer CDs über Finnland hinaus betrifft. Im letzten Jahr wurde "Balansia", die dritte Produktion der Band, als erste international angeboten. Sodann folgte die erste Platte "HDRSF-1" (klingt wie eine CIA-Akte, oder?) und jetzt die für mich persönlich beste und ansprechendste Arbeit des finnischen Musikunternehmens. Wie gehabt (die anderen CDs kennt ihr ja alle bereits schon) spielt die Band auf reichhaltigem Instrumentarium Neo Psychedelic Rock mit Pop, finnischem Folk, modernem Zeitgeist und allerlei hippieeskem Gedankengut im Blut.
Gleichmäßig grooven die langen Songs dahin, von Digeridoo, Maultrommel, Akkordeon, Mandoline, Sitar, Cello, Violine, Flöte, allerlei Rhythmusinstrumentarium (unter anderem Marimba und Vibraphon) sowie dem "normalen" Rockinstrumentarium wohl unterhalten. Die Tanzmusik (im besten Sinne) klingt wie der Idealfall für ein ausgedehntes nächtliches Konzert auf dem Hippiefestival, wo Haare, Gedanken und Träume gleichermaßen hoch gepuscht übers Feld fliegen. Verhallte Ambient-Space-Einlagen holen die Urmutter aus der Erde, um mit ihren Kindern zum Elektrorock zu tanzen. Musik, um den Kopf zu verlieren, ein Rauschmittel für die Ohren. Eindrucksvoll gespielt, nicht ohne größeren komplexen Inhalt und von erheblicher Dynamik. Sehr ansteckend, diese eingängigen Sounds, die den letzten Bissen Bewusstsein vertilgen und durch Rhythmus ersetzen.
9 Songs sind auf der CD, wenn Gesang, dann lautmalerisch, keine exzessive Komplexarbeit wie im Progressive Rock üblich, sondern Space Flights ganz ohne Millionen schweres Ticket. Für Regentage, die lange Nacht, große Säle mit gutem Klang. Kommt live gewiss noch besser.

hidriaspacefolk.st
nordic-notes.de
VM




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