Technik



Herrenrunde II                                                                                                 08.04.2008


Hiram Abiff besah sich sein Werk. Der Sohn der Witwe war stolz, das konnte er nicht verhehlen. Nach dem Tempel Salomos und Schloss Gottesliebe war dies sein drittes architektonisches Meisterwerk. Die dunkle Ahnung, dass es auch sein letztes wäre, beschlich ihn schon seit einiger Zeit. Die 3 Schurken, gedungene Meuchelmörder, warteten mit Sicherheit in der Umgebung auf ihn. Mit einem höchst magischen Ritual und den mystischen Worten: "Weres ya Kraun King Naffn" verschloss er den geheimen Raum. Der Gral war jetzt sicher und der nahende Tod konnte kommen. Der 23ste war hier ein passendes Datum. Hiram verließ den Herrensitz, um sich an der Emscher seinen Häschern zu stellen….


Die Jetztzeit


Heftig atmend, mit verschwitztem Leib, sank meine wunderschöne Frau in die seidenen Kissen. "Liebling, lass uns schauen wer heut noch gekommen ist!" Während sie sich frisch machte und ihren herrlichen Körper mit Rosenöl verwöhnte, zog ich mich an und ging in den Rittersaal, in dem sich Warren Haynes, Andrew Stockdale, Dweezil Zappa und Derek Trucks warm jammten!
Warren und Dweezil hatten ihre mitgebrachten DVD s schon der üppig gebauten Bediensteten überreicht. Ich gesellte mich zu den Musizierenden und wir intonierten ein Epos aus "Herr der Ringe" in der äußerst schwierigen Tonart "Isil - Dur".
Nach einer Stunde ausgelassenen Spielens schob sich das voluminöse Gesäuge meiner attraktiven Frau durch die Tür und hüllte uns in Schatten. Mit dem gleichen Tonfall, den sie anschlug, wenn es sie nach mir gelüstete, gurrte sie: " Liebling, kommt ihr? Es ist alles vorbereitet!" Wir folgten ihrem formvollendeten, wackelnden Hintern, der zum gediegenen Facesitting einlud, in den Vorführraum! Leise flüsterte Andrew: " Was für ein Arsch!" "Vorsicht, Pudelfotze, die Dame ist mir!" entgegnete ich sardonisch lächelnd.
Zuallererst warfen wir Dweezils ZpZ DVD ein und starrten gebannt!
Dweezil gibt sich hier alle Mühe seinem Vater Ehre zu erweisen, aber das Wasser reichen kann er ihm trotz Staraufgebot nicht. Es mangelt hier an Bühnenpräsenz, die Zappa Senior so einzigartig machte. Die Band ist zwar hervorragend eingespielt, wird aber trotzdem als gesichtslos bezeichnet werden, ein Schicksal, das ja jede Zappaband aus der Nach - Mothers -Phase erdulden musste. Steve Vai und Terry Bozzio setzen ganz klar Akzente, aber N.M. Brock nervt a bisserl! Der tanzende Irrwisch ist zu sehr typisch "All American Sonnyboy" und seine "egal wer zahlt, ich spiel für ihn" Mentalität, erinnert schon an eine alternde Prostituierte.
Nichtsdestotrotz, eine sehr gute DVD!
Dieses versicherten wir Dweezil auch sofort und erhielten als Dankeschön die exklusive Erlaubnis, allüberall die Songs von Vater Zappa spielen zu dürfen! Diese erlesene Gunst wurde mit einer Flasche Bowmore Malt Scotch besiegelt! Einzig Derek konnte ein dezentes Frotzeln nicht verhehlen und raunte unüberhörbar seiner glutäugigen skandinavischen Gespielin ins Ohr: "Wenn die eigene Karriere im Arsch ist, hängt man sich an eine andere!"
"Du Drecksau! Du spielst doch selbst mit deinem Onkel in einer Band! Musikalischer Inzest! Ich werd…!" Weiter kam Dweez nicht, denn Pudelfotze begann sofort zu weinen und konnte nur durch eine Spezialbehandlung wieder beruhigt werden! Außerdem wurden in Dweezil schmerzhafte Erinnerungen an die letzte Auseinandersetzung wachgerufen,- dann doch lieber Klappe halten!
Dröhnend lachte Warren Haynes auf, der gerade eine intellektuelle, spärlich bekleidete und Gitarren sammelnde Myspace Schönheit verlustierte! "Kinder, vertragt euch! Wir, als SG Spieler, sind doch quasi eine Bruderschaft. Moderne Templer. Da streitet man sich doch nicht!!"
Bevor wir die Gov´t Mule DVD einlegen konnten, dröhnte der Türgong durch die weitläufigen Hallen und freudig erregt erhob sich meine Frau von meinem Gesicht, um sich in die Empfangshalle zu stürzen! Jaimz war da und hatte Kirk gleich mitgebracht, der in den Gewölben des Prof. Petrucci in die Geheimnisse des B sus 2 Moll Akkordes eingeweiht werden sollte! Dieses konnte zuweilen sehr schmerzhaft werden, denn Prof. Petrucci hatte außer einem Rohrstock auch erstaunlich wenig Geduld! Meine Frau ihrerseits entführte den Metallica Fronthirschen sofort in ihr Separée. "Ach ja, der Hirsch trinkt ja nicht mehr!" dachte ich schmunzelnd und gesellte mich zu den anderen!
Es gibt immer 2 Konzerte die man auf keinen Fall filmen sollte. Das erste und das letzte einer Tour. Gov´t Mule machten aber eben dieses und zwar mit voller Absicht. Trotz Stromausfall und zusammenbrechender Drumhocker bringt die Band hier hervorragende Performances.
Andy Hess hat sich erstaunlich gut eingelebt und versucht erst gar nicht, Allan Woody nachzuahmen. Hier besticht er vielmehr durch seine eigene sanfte Persönlichkeit.
Über Warren Haynes braucht man eigentlich nichts zu schreiben. Der Mann ist ein Gott an Gitarre und Gesang. Gekonnt und gefühlvoll werden hier alte und neue Hits dargeboten und man ärgert sich regelrecht, die Konzerte der Deja Voodo und High & Mighty Tour verpasst zu haben.
Nachdem wir dermaßen gut unterhalten wurden, gingen wir alle in den Rittersaal! Hocherfreut begrüßten wir dort Eike Hagen (Beluga), Kai Rothfuchs (The Jug) und Mick Zeuner (Non Food). Wir intonierten, erlaubterweise, 3 Stunden lang "City of tiny Lights"! Gail! Herr Zeuner blühte hinter seinem Schlagsahnezeuch dermaßen auf, dass er ein großes Unbehagen in seinem Latexköstüm verspürrte! Das war kein "Jetzt Projekt", an dieser Sache sollte man nicht nur kutz einen Gedanken verschwenden!!
Gerne hätten wir dieses auch live aufgeführt, aber uns fiel kein Ort ein, an dem Virtuosen unseres Kalibers hätten auftreten können! Somit endete nicht nur ein schöner Abend, auch Andrew Green ging away!
Der gleichfarbige Paul aber zappelte nahe eines in Stein gemeißelten Arfengels! Wie immer streute er Traumsand in die Augen der treuen Jünger und verkündete: " Nun liebe Kinder gebt fein acht, ich habe auch wen mitgebracht!"

Hiram saß in der Falle! Mit 3 Dolchstößen beförderten Jubela, Jubelo und Jubelum, den Sohn der Witwe, ins Jenseits. Einzig, drei schlechtgezeichnete Jugendliche kommentierten die Tat.
"Oh mein Gott, sie haben Abiff getötet!" "Ihr Schweine!"




Michael KrAMPe




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