Glass Hammer "Shadowlands" (Arion Records 2004)

Nettes Teil, dieses "Shadowlands". Immerhin schon die 8. Produktion der Amerikaner, die eine für Progressive Rock erstaunliche Besetzung haben: Fred Schendel und Steve Babb sind die Köpfe der Band. Sie spielen ein wahrhaft umfangreiches Instrumentatrium, das allein reichen würde, mindestens zwei Bands zu versorgen. Daneben sind Walter Moore (voc), Susie Bogdanowicz (voc), Sarah Snyder (voc), Flo Paris (voc) und Bethany Warren (voc) Bandmitglieder. Und weitere weibliche Musiker sind in die Aufnahmen zu den Songs auf "Shadowlands" involviert, The Adonia String Trio: Rebecca James (vi), Susan Hawkins (vio) und Rachel Hackenburger (ce). Sag noch einer, Progressive Rock sei Männersache! Die Damen sind mit Herz und Seele dabei. Glass Hammer spielen klassischen Progressive Rock der symphonischen Schule mit Anlehnung an YES (Going For The One - Phase). Gerade mal 5 Songs machen die CD voll. Die epischen Dimensionen der Songs sind nicht mit Allgemeinheiten voll gestopft, sondern komplex aufgebaut und durch fabelhaftes, nachvollziehbares Songwriting strukturiert. Da passiert was in den Songs. Dynamische Brüche und Sprünge trennen und verbinden unterschiedliche Blöcke, Bombast und Rock finden gemeinsamen Ausdruck, der sich hören lassen kann. Trotz der vielen Sänger ist "Shadowlands" nicht zu gesangsorientiert. Instrumentale Ausflüge mit hochvirtuoser Interpretation klingen unverbraucht und authentisch. Mit rhythmischer Schärfe graben sich die Ideen in die Sinne ein. Das 5. Stück "Behind The Great Beyond" beginnt mit einem Motiv, das einem klassischen britischen Tanz nachempfunden wurde. Leichtfüßig, verspielt, elegant. Das klassische Instrumentarium ist das Tüpfelchen auf dem I, einfach toll, dieser grandiose Beginn. Daran schließen sich 20 aufregende Minuten an, die feinste Keyboardarbeit darbieten. Abgesehen vom Gesang, der schon mal zu süß klingt, ist "Shadowlands" ein rundum überzeugendes Album. Kann ich empfehlen.

glasshammer.com

VM



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