Jim Gilmour "Great Escape" (ProgRock Records, VÖ: 23.03.2007)

Der kanadische Keyboarder Jim Gilmour ist für seine langjährige Mitarbeit in der Melodic Rockband Saga bekannt. Mit 9 Jahren erlernte Jim das Akkordeonspiel, mit 17 spielte er Piano und Klarinette. Ein großes Vorbild war Eddie Jobson, als dieser in UK war, Jim kaufte sich einen Yamaha CS-80 Synthesizer und spielte bald darauf als Keyboarder und Leadsänger in einer Prog-Jazz-Band, die Gentle Giant und Steely Dan coverte. Saga fragten an, ob er einsteigen wollte und seit "Silent Knight", dem 1980 veröffentlichten dritten Album der Truppe, war er bei Saga. Viele Alben später begann die Band zu bröckeln, Jim formte mit einigen Saga-Kollegen GNP ("Safety Zone" 1987), sechs Jahre später wurde Saga reaktiviert, nach "The Security of Illusion" spielte die Band ihr (meiner Meinung nach interessantestes) Album "Generation 13" ein. Seitdem ist es einige Male Winter gewesen, haben Saga wieder und wieder Studio- und Livealben eingespielt.
"Great Escape" ist ein erstaunlich harmoniekomplexes Soloalbum. Neben vielen modernen und durchaus popverliebten Sounds und Ideen sind auf der CD einige instrumentale Finessen zu hören. So ist der zweite Track "Algonquin" ein heftiger und hektischer Komplexrocker, dessen aufwändiges Thema hinreißend druckvoll und überzeugend arrangiert und gespielt wurde. In einigen Songs, so etwa "Killarney sunrise" gibt es dezente Jazz-Fusion-Ansätze, die im lieblichen Keyboardbombast etwas süßlich, aber durchaus interessant aufgehen.
Wenn "Great Escape" auch insgesamt etwas zu sehr Popattitüde zeigt und das Piano schlicht zu lieblich perlt, zeigen sich doch durchaus auch vertrackte und kommerziell gewagte Instrumentalparts oder ganze Instrumentalsongs auf der CD. Die rhythmische Seite der Songs jedoch hat fast durchweg Popappeal und sorgt dafür, dass die CD kommerziell erfolgreich sein wird.

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VM



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