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Freddie Hubbard "Splash" (BGP/Ace Records 2011)
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Und es kam die Zeit, als alle Musik verblödete und Jazz zu Disko mutierte. Der Faden der Improvisation und der ausgedehnten Jazzlust war verbrannt, mancher Musiker wurde alt und begann die Eleganz des Reichtums zu lieben. Die Erfindung der Diskomusik zog zahllose Musiker in den Bann wie eine jede Mode zuvor und nachher. Hier wurde Spielwut geglättet und zu seichtem Kitsch aufpoliert, war die Trompete ein Alibi für den Pornofilm, dem sie wie eine Eins stand.
Die Besetzung ist zu jedem einzelnen Song angegeben. Ich will die Namen nicht wiedergeben, es ist eine Schande, dass die eben noch radikalen Extremisten und Erfinder zu Sklaven des billigen Kitsches wurden. Dank der Industrie, die nichts lieber tut, als Musik zu kanalisieren und nichts als Moneten statt Musik im Kopf hat.
"Splash" ist ein wichtiges historisches Ereignis, zeigt es doch, wie ein exquisiter Musiker wie Freddie Hubbard (und diese große Horde begabter und einstmals inspirierter Mitmusiker) zu billigen Plastikkopien ihrer selbst wurden, für eine Szene, die heute so obsolet ist, das selbst diejenigen, die sich den Quatsch ausgedacht haben, heute wissen, dass sie dafür noch nie verantwortlich gewesen waren.
Cheerio, Mrs. Sofie!
acerecords.com
VM
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