Fabio La Manna "Res Parallela" (Eigenproduktion 07/2013)

Der 1979 in Turin, Italien geborene Fabio La Manna (g, b) spielte in My Craving, aktuell mit Alchemy Room, hat ein Faible für Filmmusik, ist Gitarrenlehrer für Kinder, sammelte Erfahrungen als Musiktherapeut und veröffentlicht 2013 nun sein Solodebüt "Res Parallela" ausschließlich digital. Zuvor war er an My Cravings "No Mercy For Broken Hearts" (2005) und Alchemy Rooms "Origin of Fears/A Matter of Time" (2011) beteiligt.
"Res Parallela" als sein insgesamt drittes Werk ist rein instrumental. Im Mittelpunkt der 9 Songs (58:45 Minuten) steht die elektrische Gitarre. In La Mannas, dem digitalen Download beiliegender Biographie, schreibt selbiger, ‚eagle Zen aggressive guitars' zu nutzen und führt allerhand technisches Equipment auf - wenn der Instrumentenlaie damit auch weniger anfangen kann, ist im technisch perfetto versierten Spiel La Mannas gut nachzuvollziehen, dass er nicht nur großartig in der Lage ist, die Saiten zu bedienen, sondern gleichfalls technisch so versiert, das für seine Handschrift perfekt passende Equipment zu nutzen.
Stilistisch hält Fabio La Manna sich im Prog Metal auf. Da die Songs instrumental ausgeführt sind, fällt der szenetypisch schwülstige Gesang angenehmer Weise komplett aus und die komplex arrangierten Instrumentalfahrten, zwischen melancholischen Partien und fetten Schredderriffs mäandernd, haben alle Zeit für feine Instrumentalexegese der Grundthemen.
Am Schlagzeug wird Fabio La Manna von seinem Alchemy Room Mitarbeiter Andy Monge begleitet, der ebenso wie Fabio genau weiß, wie technischer Prog Metal nur sein muss.
Mal sind es Riffgewitter, schön hart und technisch exakt ausgeführt, die im Vordergrund stehen, mal das Zusammenspiel von allen Instrumenten (Keyboards, Gitarre, Bass und Schlagzeug), wobei die metallischen Pfade zugunsten modern symphonischer verlassen werden, ohne das das Arrangement seicht oder lau wird. Manch balladeskes Motiv, gänzlich kitschfrei, ist gut ausgeführt. Überhaupt kann nicht behauptet werden, La Manna habe keine Handschrift. Seine zahlreichen Ideen sind ausdrucksstark; instrumentale Finessen machen die Songs überraschungsreich und (auch) für Gourmets genießbar.
Gewiss würde der Klang der Aufnahmen, auf CD oder LP, einiges an Qualität drauflegen, aber auch die digitalen Sounds sind gut gelungen und hochwertig.
Was macht Fabio La Manna außergewöhnlich? Zum einen die kernige, schön harte Exaktheit seiner Riffs (die hin und wieder etwas an die Götter Black Sabbath denken lassen), technische Schredderpartien, die mal zu Power, mal zu Speed Metal mutieren und (ganz ohne Bombastposing) ausgiebig ausgeführt sind, instrumentale Finessen in lang angelegten Themen, feine melancholische Idyllen, technische Handschrift, vollkommene Kitschfreiheit und gute kompositorische Ideen. Gut zu hören, dass Fabio La Manna ausgiebig an seinen Ideen feilte und sein Faible für technisches Metalgemetzel saftig und kernig ausführte.
Genügend Möglichkeiten zum Reinhören sind hier unten angegeben.
Tipp!

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VM




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