Eternal Wanderers "The Door to a Parallel World" (Mals 2007)

Dieses Mal, so ist auf der Webseite der Band zu lesen, ist es mehr Artrock geworden, womit Progressive Rock gemeint ist, der letztere Begriff hatte sich auf der Ostseite des eisernen Vorhangs nie so recht durchgesetzt. Eternal Wanderers bearbeiten insgesamt, nach eigener Aussage, die Felder Artrock, Psychedelic Rock und Electronic.
Eine Besonderheit bringt die Band auch mit: zwei Schwestern, die wie Zwillinge aussehen, sind die Leiter der Truppe. Elena Kanevskaya (voc, key, fl) und Tatyana Kanevskaya (g, b) haben das Komplettwerk produziert, wer die Songs geschrieben hat, ist nicht angegeben, vermutlich ist also sämtliche Arbeit mit "produziert" gemeint.
Dmitry Shtatnov (b), Sergey Nikonorov (dr) und Sergey Alyamkin (dr) ergänzen das Line-Up, die beiden Schlagzeuger wechseln sich dabei ab.
7 Songs sind auf "The Door to a Parallel World" enthalten, stilistisch zwischen Old School und Neoprog angesiedelt. Die Kompositionen sind ausgereift, die Arrangements, besonders die der Tastenarbeit toll gelungen. Der Rhythmus hat technische Dynamik, aber etwas wenig Druck, brauchte etwas Beflügelung. Das Gitarrenspiel funktioniert, ist aber etwas altbacken und genügsam.
Die solistische Arbeit wird fast komplett von der Keyboarderin getan, die, so darf weiter vermutet werden, die Chefin des Ensembles ist. Ihr Spiel ist viel virtuoser als das ihrer Schwester an der Gitarre, stimmungsintensiver, komplexer und lebhafter. Oftmals werden die Songs in ihrer weiten instrumentalen Ausarbeitung sehr lyrisch und romantisch. Gitarrensoli gleiten über die bewegte melodische Keyboardlandschaft, die seltsam unflexibel und technisch unreif wirken, wie gesagt, funktionieren, viel mehr jedoch nicht.
Ein weiterer etwas negativ auffallender Punkt ist der Gesang. Zwar singt Elena sauber, hat eine gute Stimme und gute Stimmführung. Doch sie ist sich der englischen Intonation hörbar unsicher. Sie nuschelt jedes einzelne Wort so unverständlich, dass die Texte nur anhand ihres Abdruckes im Booklet nachzuvollziehen sind.
Trotzdem ist die CD ein empfehlenswertes Werk. Die reiche instrumentale Landschaft ist aufwendig und mitreißend gestaltet, das haben die Damen und Herren hervorragend gemacht. Und wenn man die störrisch klingende Gitarre als bewussten Ausdruck nimmt, macht der melodische Raum auch keinen schlechten Eindruck mehr.

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