Eternal Tears Of Sorrow "Children Of The Dark Waters" (Massacre Records 2009)

Tension and release; nach diesem Prinzip arbeiten arbeiten die Finnen sehr gekonnt und erzeugen dadurch permanente Spannungsbögen, die beim Opener "Angelheart, Ravenheart" gleich heftig zur Sache gehen und teilweise fast schon schwarzmetallische Gefilde erreichen, eine Atmosphäre von emotionalen Wallungen beim Hörer. Dadurch wird diese Scheibe quasi zur akustischen Sauna. Dieses Kompositonsprinzip trägt über die gesamte Spielzeit von 45 Minuten. Veranstaltet wird die sensuelle Achterbahnfahrt von Altti Veteläinen (Gurgel und Bass), Janne Tolsa (Keyboards), Juho Raapana (Schlagzeug), Jarmo Kylmänen (Gesang) und Jarmo Puolokanaho sowie Risto Ruuth an den Gitarren. Meines Erachtens schreien die Stücke geradezu nach einer Umsetzung in Kooperation mit einem Orchester, das ihnen zusätzliche Tiefe verleihen würde. Aber auch aus der Konserve verleiht der gekonnt eingesetzte Bombast den Kompositionen einiges an Kontur. Kurzum, für alle Metaller, die des zuckersüßen Belcanto der üblichen Gothic-Frontamseln überdrüssig sind, stellt "Children Of The Dark Waters" eine echte Bereicherung ihrer Sammlung dar, egal ob sie mit Vornamen "Gothic", "Power" oder "Black" heißen.

Frank Bender



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