Echolapse „Echolapse“ (Eigenproduktion 2013)

Neumodisch heißt die Kategorie, in der sich Echolapse bewegen, wohl Djent. Man könnte die Musik des Trios Derek Marsh (Stimme, Gitarren, Schlagwerk), Michael Adamik (Gitarren und Schlagwerk) und David Deutsch (Bass und Keyboards) aber auch in den Prog-Sack packen; das ist für alte Säcke wie mich verständlicher. Es gibt innerhalb deren tonaler Topographie sehr melodische Instrumentalflüsse, aber auch harte Riffwände und zerklüftete Rhythmusgletscher. Auf diesen wechselnden Untergründen traumwandeln die explorativ veranlagten Drei auf der Suche nach der Quadart-Uhr des Greises. Trotz alledem klingt das Ergebnis erstaunlich rund, bisweilen, wenn sie verweilen, fast schon etwas poppig, doch nicht pappig. Direkte Vergleiche verbieten sich, möglicherweise auch deshalb, weil ich mich auf dem Djent-Spielplatz nicht wirklich gut genug auskenne. Versuchen hier brave Jungs auf wilde Kerle zu machen oder möchten fiese Metaller bei der Schwiegermutter in spe möglichst gut ankommen? Dann sollten sie gefälligst ihre Finger aus der Technik-Trick- und Dröhn-Kiste lassen. Schwiegermütter stehen in der Regel auf Bon Jovi oder Bon Scott, d.h. drei Akkorde aus je drei Tönen sind eigentlich manchmal schon Pippi Langstumpf und Beat Displacements lassen auf dem Tanzboden die Fetzen fliegen, aber nicht die Hüften im Speckschritt wiegen. Also doch nicht der Schwiegermutter-Trick, sondern eher der akustische Schwiegermutter-Schleuder-Sitz? Yuppie Yuppie yeah oder Hippie Hippie yeah? Sheet-egal, von dieser Mucke will ich mehr!

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Frank Bender




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