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Drop Four "Drop Four" (Konnex Records 2007)
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Eine wahrhaft internationale Truppe, die Jazz-Fusionisten Drop Four. Takashi Peterson (g) wurde in Kyoto geboren und verbrachte seine ersten Jahre in Japan und Australien. Xavier Nussbaum (ts) stammt aus dem, Pardon, vom Genfer See. Der Amerikaner Chris Moore (b) lebt auch in der Schweiz. Er stand bereits Klaus König zur Seite. Andreas Bühler (dr) stammt aus Süddeutschland. Getroffen hat sich der Vierer in der aktiven Schweizer Jazzszene, wo sie entweder studierten oder lehrten.
Alle vier Musiker haben bereits etliche Engagements absolviert. Ihr technisches Spiel ist brillant, ebenso die frischen, lebhaften Arrangements ihre instrumentalen Songs, die überall mit Überraschungen, witzigen Ideen und verblüffenden Lösungen aufwarten.
Hervorzuheben ist die Leichtigkeit, die den Songs eigen ist. Drop Four gehören nicht zu den harten Komplexspielern im Jazzrock. Sie verbinden eher Jazz und Rock auf ihre eigene Weise, die mal funky, mal sehr jazzig, fett groovig, und zumeist wenig rockgeprägt ist. Die dezenten, unaufdringlichen und dennoch druckvollen, dynamischen und virtuosen Songs beweisen die akademische Ausbildung der Drop Four. Das ist nicht nur dem sehr guten Spiel anzuhören, sondern auch ihrer persönlichen Art, ihren Instrumenten Töne zu entlocken. Jeder weiß genau, was zu tun ist, und wie er den gewünschten Ton, den gewünschten Sound, die richtige Spielhärte und Lautstärke erreichen kann, ohne aggressiv zu spielen oder die Technik massiv zu beanspruchen. Aller Klang, jeder Ton ist perfekt ausgeklügelt und dann in den Songs aufgegangen. Die Stücke sind jedoch nicht kopflastig oder "zu klug", um zu leben, aus den Boxen zu krachen oder von der Bühne in die Beine zu gehen.
Die Jungs sind Gentleman, sie sehen nicht nur so aus. Sie spielen auch so. Ihre Inspiration ist nicht der progressive Jazzrock der frühen Siebziger, jedenfalls nicht in ihrer eigenen Musik. Was technisch daraus an den Akademien entstand, die gewachsene, ausgebildete Variante des Jazzrock, das ist ihre Sache. Darum ist ihre Musik auch eher Jazz-Fusion zu nennen. Die Basis ist Jazz, daran knüpft mal Rock, mal Blues, mal Funk - und dann allerlei Jazzeigenes seit 1957.
Die begabten, versierten Herren, soviel ist sicher, haben ein feines Gespür für grandiose Feuerwerkssongs, die beben, beben, beben. Donnern und beben. Und glaubt ja nicht, wenn ihr "Eh Giovanni" hört, das Gitarrensolo sei das Beste der Welt. Das wird erst noch eingespielt. Wenn es von den heute Lebenden keinen mehr unter der Sonne geben wird. Aber ein sehr Gutes ist es dennoch.
dropfour.com
VM
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