Divided Multitude „Feed Your Misery“ (Fireball Records 2013)

Von wegen aus Norwegen kommen gute Prog Metal Bands nur noch auf Abwegen; in diesem Zusammenhang muss man abwägen, um die fjordale Vielfalt nicht auseinanderzudividieren. Als erstes fällt bei Divided Multitude der bärenstarke Gesang von Sindre Antonsen ins Ohr; dieser Knabe hat eine wahre Goldkehle, die in Russel Allen-Gefilde reicht und ist definitv kein Jodeleunuche. Allerdings ist seine Stimme etwas rauher als die eines x-beleibigen Symphonikers, eine echte Entdeckung für Connaisseure! Instrumental lassen die Köche Anders Vinje (Töpfe und Pfannen), Eskild Kloften (Schüsselbrettl) sowie Rayner Haroy und Christer Haroy (Vierkant- und Sechskant-Axt) nichts anbrennen und servieren eine deliziöse Kraftbrühe mit vielen gehaltvollen Proggen. Hymnische Melodien, die oftmals dem Wechselspiel zwischen Gitarren und Keyboards entspringen, lassen nicht nur jeden Refrain, sondern auch viele Instrumentalparts zu einem wahren Traum werden ohne großes Theater darum zu machen, niemals würde die Band solches tun. Diese Musiker schielen nicht nach Asche, aus der sie selbst steigen, nachdem sie vor Begeisterung in Flammen der Leidenschaft für ihre Musik aufgingen. Auf den Schwingen ihres Schutzengels brauchen sie keinen Föhn, der sie zu den Gipfeln der Musikalität emporhebt. Im festen Vertrauen auf die Erfüllung ihres Schicksals können sie gelassen mit den Versatzstücken der Musikgeschichte spielen, ihr eigener Wille steht ihnen dabei nicht im Wege. So muss clever arrangierter Heavy Metal klingen, hier erhält der Hörer ein berührendes Lehrstück perfekter Equilibrierung aus Härte, Melodie, Komplexität und Nachvollziehbarkeit. Meine Verehrung.

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Frank Bender




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