DFA "Kaleidoscope" (Scolopendra 1996/99 / Moonjune Records, VÖ: 21.08.2007)

DFA (= Duty Free Area) sind italienische Symphonic Jazz Prog Rocker, die neben den beiden hier gemeinsam wieder veröffentlichten ersten beiden Alben 2001 ein Live-Album auf den Markt brachten, das auch bei Moonjune Records aufgelegt wurde.
Jedes Album ist auf je einer CD zu hören, dem ersten Album "Lavori in Corso" von 1996 wurde ein Bonustrack angehängt, die Liveversion des das Album eröffnenden "Work Machine". Auf CD2 ist das 1999er Album "Duty Free Area" zu hören, mit 2 Bonustracks, auch jeweils Liveversionen von Stücken des ersten Albums.
Beide Alben sind digital remastert worden, welchen Sinn das bei sowieso schon digitalen Aufnahmen macht, zeigt der Soundunterschied zu den Erstauflagen. Die Remasterversion klingt erheblich druckvoller, klarer und dynamischer, kann jedoch nicht über den Schatten der Aufnahmen springen, der Klang ist sehr gut, aber nicht perfekt.
Im Unterschied zu den originalen CDs sind im Booklet die italienischen Lyrics nicht abgedruckt worden, zudem sind die einigermaßen seltsamen und nicht besonders eindrucksvollen Comics weggelassen worden, die dort neben den Texten zu sehen sind.
1996 war DFAs Debüt eine große Überraschung. Die Band bezieht starke Einflüsse aus dem klassischen Prog, die Band nennt Gentle Giant, King Crimson und National Health ihre gemeinsame Inspiration. Das wird nicht auf den ersten Höreindruck deutlich, vermittelt sich jedoch in den Kompositionen "zwischen den Noten". Keyboarder Alberto Bonomi mit symphonischer Prägung und Gitarrist Silvio Minella mit Jazz-Rock-Fusion inspirierter Spielweise bauen einen Kontrast, der in langen und logisch aufgebauten, sehr komplexen Songs grandios aufgelöst wird. Bassist Luca Baldassari und Schlagzeuger Alberto De Grandio, der auch Leadsänger ist, unterfüttern mit sehr sauberem, irre komplexem, bewegtem und lebendigem Rhythmus, der den lauten und leisen, jazztrunkenen und symphonischen Ideen hervorragend gerecht wird und selbst immer wieder zu melodischen und die Songs bestimmenden Schlenkern und Soli ausholen. Die Band ist technisch sehr gut gerüstet und vermag es, ihre aufwändigen Ideen lebendig und emotional zu spielen. Der Gesang erinnert ein wenig an Deus Ex Machina, hat ein wenig (gewünschte) Steifheit, De Grandis' Stimme ist etwas dünn und vermag sich gegen die Lautstärke der Band nicht wirklich durchzusetzen. Die Gesangslinien sind exzellent, erinnert ein wenig an Gentle Giant, Thinking Plague und Area (denen sie Tribut zollen, indem sie deren Namen in ihren eigenen integriert haben).
Die Zusammenstellung sei unbedingt den Progfans nahe gelegt, die beides, Jazzrock und Symphonic Rock, mögen und die Erstauflagen nicht besitzen. Die Bandmusiker betreiben DFA nur nebenbei, haben allesamt Jobs, so dauert es lange, bis eine neue Arbeit ausgereift ist. Das dritte Studioalbum in Folge ist bereits angekündigt und wird voraussichtlich 2008 veröffentlicht.

http://digilander.libero.it/dfa
myspace.com/dutyfreearea
moonjune.com
VM



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