DFA "Work In Progress Live" (Moonjune Records 2001)

Ihr Debüt war Symphonic Rock, das Follw-Up ging in Richtung Space Rock. "Work In Progress Live" nun ist die Aufnahme des Konzertes innerhalb des NEARFest vom 17.Juni 2000. Stilistisch scheinen beide Alben verwoben. Das symphonische Arrangement wird von den Keyboards (Alberto Bonomi) bestimmt, während Gitarrist Silvio Minella interessante Momente aus Jazzrock/Fusion beiträgt, die von Alberto De Grandis (dr, voc) und Luca Baldassari (bs) wahrhaft virtuos und komplex bereichert werden. Die Songs sind sämtlichst lang, was besonders den Keyboards zu danken ist, die psychedelische Waberkaskaden auffahren, elektronische Stürme in den Sound integrieren oder fließende Schwelltöne unter die Melodie legen. Langeweile kommt dank der begnadeten Musiker nicht auf, ihre Instrumente können sie perfekt bedienen und die Kompositionen geben das Spannfeld für ausladende Improvisationen her. Dabei geraten DFA mitunter in einen sperrigen, sehr komplexen Ausdruck, der nicht leicht nachvollzogen werden kann. Für Einsteiger in die absurden Tiefen des Progressive Rock wird dies eine sichere Abschreckung sein, wer jedoch sein Ohr geübt und die Ansprüche seiner Sinne geformt hat, wird mit "Work In Progress Live" glücklich werden können. Weit ab jeglicher Vorstellungen der heutigen, allgemeinen Rock- und Popmusik (ich könnte auch sagen: ohne Kompromisse, jedoch stimmt das nie so ganz) mit der Orientierung auf die Heiligen der 70er Jahre entwickelt das Quartet eine Musik, die in sich selbst wertvoll ist. Schön, dass es sowas noch gibt.

www.moonjune.com

VM



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