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Demento "Unruh" (Eigenproduktion 2009)
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Klasse Stoff aus deutschen Landen: Hart, abwechslungsreich, komplex, melodisch - quasi die Iron Maiden des Death Metal, wobei besonders die Gurgel von Thomas als absolut eigenständig bezeichnet werden muss, vereint er doch so ziemlich alle möglichen Arten der Laut-Malerei in seiner goldenen Kehle. Aber auch die Instrumentalisten Thorsten und George (Gitarren), Jochen (Bass) sowie Jochen (Schlagzeug) sind absolut fit an ihren Werkzeugen. Nach einem Intro der Gonin Ish Musiker Masashi Momota und Anoji Matsuoka brettert die Musik mit differenziert- brachialer Gewalt los, dass es eine wahre Freude ist. Instrumental gibt es unter anderem Bezüge zu Spastic Ink, wobei die Klänge aber bei weitem zugänglicher und damit massenkompatibler sind als dies bei den genialen Amis der Fall ist. Immer wieder mogeln sich ungerade Takte, Beat Displacements, Breaks und Fills in die Stücke, ohne ihren Ablauf zu stören. Des weiteren verleihen etliche geschickt in Szene gesetzte Tempovariationen den Stücken zusätzlich an Würze und bescheren ihnen damit die Dynamik eines erodierten und stromschnellendurchsetzten Gebirgsflusses. Auch textlich wird einiges geboten; so geht es unter anderem um Manisch-Depressive, Choleriker, Pseudo-Altruisten, Beziehungsgestörte, Todeskandidaten, Junkies und andere Charmebolzen. Der einzige Wermutstropfen in diesem Gebräu aus Bangen und Hopfen stellt meines Erachtens der etwas flache Sound (vor allem im Schlagzeugbereich) dar, was allerdings bei der durchweg hohen Qualität der Songs als vernachlässigbar bezeichnet werden kann. Sollte dieses (über-flüssige) Manko bei der nächsten CD-Produktion abgestellt werden, steht einem gequantelten Sprung in die internationale Spitzenliga des extrem(gut)en Metal nichts mehr im Wege. Prost!!!
Frank Bender
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