DeeExpus "Half Way Home" (Eigenproduktion, VÖ: 19.09.2008)

Cooles Cover! Das grandiose Design des Booklets macht neugierig auf die Musik der Band, die für die Verpackung eine solch ansprechende Atmosphäre gefunden hat.
Opener "Greed" eröffnet die CD druckvoll. Fette Gitarren, bombastischer Rhythmus, interessante Keysounds, Megaphon-Gesang. Leicht metallisch, eingängig, Groove-betont, mit epischem Gitarrensoli und guter Bassmelodie. Toller Song, der einiges erwarten lässt, was dann in der Folge nicht immer so originell kommt.
Die britische Band DeeExpus ist vielleicht mit New Artrock passend schubladisiert. Zwischen Symphonic und Melodic Rock klingt die Band sehr modern, hat einen Hang zum Neoprog und zur Leichtigkeit der Popmusik, mag es bombastisch und symphonisch, donnernd - und doch leicht.
Zum Gros der Songs kann ohne weiteres getanzt werden. Zumindest für diejenigen unter den Tanzbewegten, die derlei Musik etwas abgewinnen können. Tanzmusik machen DeeExpus längst nicht. Ihr anspruchsvoller Sound kann jedoch plötzlich in Leere umkippen, wie im 12-minütigen "PTtee", das nach einem Part mit metallischer Gitarre in flaue Dösigkeit umkippt. Das raubt dem Song jeglichen Ausdruck, jegliche Eigenart, so dass selbst die guten Strecken leblos wirken. Diese Leblosigkeit kehrt auch in folgenden Songs wieder, vor allem im 17-minütigen "Half Way Home", das zwar viel Vitalität präsentiert, aber ebenso auch erschreckend öde Passagen.
Jede Band hat ihr handwerkliches Vermögen, ihr kompositorisches Geschick, ihre Möglichkeiten und Grenzen. DeeExpus scheitern am langen Format, sie sollten ihre Songs auf drei bis vier Minuten begrenzen, mehr metallische Härte einbringen und die Ödnis der langen Leerstrecken kompromisslos killen. Dann wirken die modernen Stücke eindrucksvoller und kurzweiliger.

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justforkicks.de
VM



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