Darkness Divided „Written In Blood“ (Victory/Soulfood 2014)


Ja, es gibt sie noch, die Bands, die Metal mit christlichen Texten machen und wie. Die Jungspunde Gerard Mora (Stimme), Israel Hernandez (Schlagzeug), Christopher Mora (Gitarre) und Joseph Mora (Bass) legen ein gewaltiges Brett vor, an dem Freunde des technischen Extreme Metal noch lange zu bohren haben werden. Die Jungs mixen munter Deathcore-Einflüsse mit konventionellen Metal-Stilmitteln und erzeugen auf diese Weise einen mächtigen Schwingungs-Bolzen, den sie dem Hörer direkt zwischen die Lauschlappen rammen. Aggro-Shouts paaren sich dabei mit fast schon lieblich-melodiösen Refrains und erzeugen eine Gänsehautwelle nach der anderen. Teils beträchtlich ausgecheckte Akkordfolgen und komplexe Licks an der Gitarre wetteifern mit hymnischen Passagen und zeugen von weit fortgeschrittenem Spielvermögen, dem die Rhythmusgruppe in nichts nachsteht. Die Bassarbeit läuft oftmals unisono mit den differenzierten Grooves, die von Blast Beat-Variationen über Rudiments auf Toms und Snare bis hin zu einer subtilen Beckenarbeit alles zu bieten hat, was das pulsierende Herz eines gestandenen Metallers begehrt. Bedenkt man, dass es sich bei„Written In Blood“ um das Debutalbum von Darkness Divided handelt, wird die Falltiefe des Unterkiefers noch größer. Nach der EP „Chronicles“ aus dem Jahr 2012 ist dies ihre erste „richtige“ Duftmarke, die stark nach Harke klingt. Leider, das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, wird es immer schwerer, sich zu seinem Glauben zu bekennen, weil die Reaktionen von ungläubigem Kopfschüttlen, das nicht mit Headbanging verwechselt werden sollte, bis hin zu Gelächter, Verachtung und offener Aggression reichen und noch leiderer ist die Chose nach 33 Minuten bereits gegessen. Ich warte schon voller Appetit auf den Nachschlag!

facebook.com/darknessdivided
Frank Bender



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