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Cross "Da Capo" (Progress Records, 30.10.2014)


"Da Capo" sollte ursprünglich "X" heißen, alldieweil es das 10. Studioalbum der Band ist, doch im Laufe der Arbeiten am Album wurde "Da Capo" daraus, was daran liegt, dass die 5 Songs auf der CD sämtlichst Re-Recordings alter Cross-Songs sind, die zwischen 1990 und 1993 entstanden. Opener "Fire" war die lange Rille auf "Second Movement", die vier anderen Tracks stammen von "Cross III: Changing Poison into Medicine".
Hansi Cross meint, die Stücke seien damals gut komponiert, doch schlecht aufgenommen wurden. Die Technik war unausgereift, die Band ebenso. Hansi Cross sei persönlich erst dabei gewesen, seinen Sound, seine Identität zu finden. Zudem sind die alten CDs nicht mehr erhältlich. So wuchs seit 2005 die Idee, diese alten Stück neu einzuspielen und aufzunehmen. 2014 war endlich die Zeit dafür. Zu hören ist der typische Neoprog der Band, der längst weitaus kraftvoller und herzhafter klingt als zu Beginn der 1990er. Die Rhythmusfraktion ist kantiger, heftiger unterwegs, Gitarre und Keyboards klingen nicht kitschig und billig wie zu damaliger Zeit, als die Songs geschrieben und das erste Mal aufgenommen wurden. Und doch ist so vieles nicht verändert.
Mal abgesehen von der Qualität der Aufzeichnung spielt die Band überwiegend genau das, was damals gespielt wurde. Gewiss nicht identisch, aber ohne großartige Veränderungen. Das ist auch in der Länge der Stücke wiederzufinden, die nahezu unverändert ausfällt.
Die Keyboardsounds, Markenzeichen der Band, haben sich im Laufe der Jahre entwickelt und glücklicherweise erleben die Songs dadurch eine inhaltliche neue Qualität. Doch auch hier gilt: es gibt positive Erneuerung, doch die originalen Keyboardsounds sind als bandtypisches Vorbild durchaus noch auszumachen.
Zusammen machen die 5 Tracks 46:13 Minuten voll. Braucht, wer die alten Alben besitzt, diese Neueinspielung? Nun, genau diese Jäger und Sammler brauchen dieses Album, weil sie auf die Band abfahren und den Unterschied wohl erst so recht nachvollziehen können.
Für 2015 sind bereits drei weitere Cross-Alben angekündigt. Auf einem werden alternative Versionen bereits veröffentlichter Stücke sowie bislang unveröffentlichtes Material zu finden sein. Die beiden weiteren Vorankündigungen werden überarbeitetes beziehungsweise neu aufgenommenes Material der Cross-Alben "Gaze" (1996) und "Visionary Fools" (1998) enthalten.
Die Aufarbeitung eines Bandkataloges kann auch so aussehen.

progressrec.com
VM



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