Cross "Playgrounds" (Progress Records 2004)
Cross können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Gegründet 1986, nachdem Hansi Cross bereits von 1981 bis 1984 bei Von Lyx und von 1985 bis 1986 bei Voodoo gespielt hatte, lag der Schwerpunkt von Anfang an auf progressiver Musik. 1988, 1990 und 1993 kamen die 3 Teile der "Uncovered Heart Trilogy" auf den Markt, gefolgt von der 1995er Mini-CD "Paradox". Das folgende Album "Gaze" dürfte die größte Verbreitung gefunden haben. 1996 (und remastert 1999) auf den Markt gebracht, zeigt es die Band allerdings von einer weniger progressiven Seite. 1997 folgte "Dream Reality", 1999 "Visionary Fools", ein Jahr später sah "Secrets" das Licht der Welt, "Spectrum" folgte 2002.
"Playgrounds" ist also schon die 10. CD der Schweden. Hansi Cross (g, key, voc). Lollo Andersson (b) und (wieder) Thomas Hjort (dr, voc) samt dem Dauergast Olov Andersson (key, voc) und 7 weiteren Gästen, die hier und dort aktiv werden, sind wieder "progressiver" geworden (klingt doof, klingt es nicht?!). Die 7 Songs rocken schön hart, haben gigantisch majestätische Keyboardberge und wundervolle Harmonien und einen straff organisierten Aufbau. Hier treffen sich ambitionierter Neoprog mit den kraftvolleren Vorstellungen des Old School Prog. Größtes Augenmerk legt die Band auf die Keyboardarbeit, die wirklich fein gelungen ist. In den zurückhaltenden Momenten erinnert das an Genesis zu "Wind and Wuthering" - Zeiten. Doch eigentlich ist die Musik eigenständig, hat Charakter und Flair und verbreitet allerliebsten symphonischen Bombast. Dazu dieses treibend-komplexe Schlagzeugspiel, die dramatischen Bassläufe und die harte Gitarrenarbeit - alle Achtung, hier ist ganze Arbeit geleistet worden. Großartige Kompositionen, variationsreiches instrumentales Spiel und eine Fülle kleiner und großer vitaler Ideen machen die Songs rund. Doch vor allem die Keyboardharmonien mit düsterer, manchmal leicht jazziger Note und immer traumhaft fett, gehen gut in die Ohren. Bestes Beispiel dafür ist der letzte Track "Mesmerizing Enterprize", der 15 Minuten perfekte Unterhaltung bietet. Das Album mit über 54 Minuten Länge ist sehr kurzweilig, knackig frisch und entspannend. Kann ich nur empfehlen.

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VM



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