Craig Schoedler "Giorni a Venezia" (Eigenproduktion 2012)

6 Stücke, am Solobass vorgetragen. Craig Schoedler spielt elektrische Warwick Bässe. Sonst im weiten Feld zwischen Jazz-Fusion und Rock aktiv, inspirierte ihn ein Trip nach Venedig zu diesen nachdenklichen, handwerklich lebhaften und doch wohl nur für Spezialisten und Bass-Maniacs interessanten Stücken. Die kompositorische Struktur ist klassisch, folgt keinem Strophe-Refrain- oder anderem Popschema, in aller handwerklich hochqualitativen Einspielung ist vor allem der harmonisch-melodische Verlauf interessant, der trotz aller Lebhaftigkeit tief sensibel, lyrisch und melancholisch ist. Der warme Klang des Instrumentes zieht in den Bann, indes braucht es Konzentration und Orientierung auf die Songs, um nicht mit den Gedanken ins Sonstige abzuschweifen. Wohl nur Handwerker gleichen Geistes und gleicher Prägung und Bassisten mit Hang zu solistischem Spiel ganz ohne Band und stilistische Vorgaben werden der Intention ganz folgen können. Dieserart ungeübte Ohren, wie meine, schweben hinfort und lassen die Sanftmut als Rausch vorbeiziehen, beruhigt und besänftigt vom Klangeindruck vielleicht, aber nicht vom Handwerk hingerissen. Spezialisten mögen ihre Erfahrung aus dem Album ziehen, ich ziehe mich zurück.

craigschoedler.com
VM




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