Cosmos "Mind Games" (Eigenproduktion, 11.04.2012/Just For Kicks)

Das Erbe von Pink Floyd ist ein starker Virus. Zahllose Coverbands und inspirierte Nachfolger sind gefangen im Einflussbereich des britischen Klassikers. Cosmos setzen da an, wo Pink Floyd in den Achtzigern aufhörten. Epische, schöngeistige Songs, wie Perlen an der Kette, reihen sich aneinander. Die stilistische Nähe steckt in den Kompositionen. Zwar "klauen" Cosmos nicht, liegen ihrem Vorbild aber sehr, sehr nahe. Arrangements, Harmonien, Gesang, Refrains, Rhythmusarbeit, Gitarrensoli - die Band aus der Schweiz hat Pink Floyd stark verinnerlicht. Im Rahmen dieser Orientierung gibt es an den Songs kaum etwas zu meckern. Zwischen instrumentalem Anspruch und liedhaft poppiger Eingängigkeit ist ein breites Feld abgesteckt. Mehrstimmige Refrains und typisch melancholische Gesangslinien sind eindrücklich und nachvollziehbar, die instrumentale Arbeit sehr flott und dynamisch, und das Instrumental "there are millions of reasons to carry on" passt sich in die Vokaltracks gut ein. Nicht nur Gitarrensoli sind das besondere Etwas, das Bandinterplay stimmt; die Maschine arbeitet gut geölt. Der Vorwurf der strengen Nachfolge ihres Vorbildes macht wohl keinen Sinn, wer derart nicht mag, kauft andere Alben. Der Song "Close to the edge" hat mit Yes nichts zu tun, wenig auch mit Pink Floyd, die Auftragskomposition für ein amerikanisches Label wurde nie benötigt und ist so auf "Mind Games" gelandet. Cosmos liegen zwischen anspruchsvollem Poprock und Prog. Sie haben die Qualität, süchtige Nerven zu treffen.

cosmos-music.ch
justforkicks.de
VM



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