CETI "Brutus Syndrome" (Metal Mind Productions 2014)


Eine Band mit der Personalunion aus Paul Di'Anno und Bruce Dickinson am Mikro ist alleine schon etwas Besonderes, wenn aber auch die zugehörige Musik in der Champions League spielt, dann merkt selbst der abgebrühteste Metaller auf - außerirdisch, ja fast schon überirdisch gut, ist dieses Teil der polnischen Metal Legende CETI. Dass die Suche nach intelligentem außerirdischen Leben nach offizieller Lesart noch keine Ergebnisse zeitigte, heißt zunächst einmal gar nichts. Wenn aber der Chef-Astronom der katholischen Kirche die Wahrscheinlichkeit für die Existenz intelligenten außerirdischen Lebens als sehr wahrscheinlich einschätzt, bedeutet dies eine ganze Menge - steht uns in dieser Hinsicht etwa in Bälde eine gehörige Überraschung bevor?! Wie dem auch sei, die Polen - Grzegorz Kupczyk (the voice of the gods), Tomasz Targosz (the ace of bass), Barti Sadura (the puppet master of the strings), Maria Wietrzykowska (the keeper of the seven keyboards) und Marcin Krystek (the man for all skins) - liefern mit diesem Album einen akustischen Polsprung ab, der zeigt, dass guter Metal schon lange nicht mehr aus dem anglo-amerikanischen Raum-Zeit-Kontinuum kommen muss. Für alle enttäuschten Iron Maiden-Veteranen, die dem achtziger Stoff aus dem Nähkästchen des Burg-Fräuleins von Ritter Rost mehr als eine bleischwere Träne hinterher weinen, ist ist dieses Album eine echte Empfehlung, für alle anderen Metal Fans (vielleicht mit Ausnahme der extremen Zombie-Kasper und humanoiden Panda-Bären) sowie für Freunde des harten Rocks sowieso. Nur wer als Liebhaber heftig-deftiger Klänge beim bloßen Gedanken an verknotete Slips der Marke Jason Krüger ein feuchtes Höschen bekommt, sollte sich trollen, um im Halloween-Kindergarten weiterhin mit Gummipuppen im Vogelscheuchen-Messer-Gabel-Scherenhände-Design - Ledermann machts möglich - zu spielen.

ceti-gk.com
Frank Bender



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