Celeste "Misanthrope(s)" (Denovali Records, VÖ: 04/2009)

Royer (dr), Antoine (b), Guillaume (g) und Johan (voc, Art Direction) zeigen ein feines Gespür für erstklassiges, sehr ästhetisches Design. Bereits ihre erste CD, "Nihiliste(s)", deren LP-Ausgabe längst ausverkauft ist, zeigte das Faible für dunkle, grandiose Bilder.
Die 9 Songs sind laut eigener Auskunft 50 Minuten tiefste Hoffnungslosigkeit. Doom, Sludge und Black Metal inklusive Post-Hardcore-Gesang sind eine unheilige, wahnsinnige, stets aufgepeitscht emotionale und erheblich dramatische Verbindung eingegangen. Schreigesang im Off, sägende Gitarrenorchester, bombastischer, und dabei hypernervöser Rhythmus, laszive Tiefe, kraftvolle Dynamik und instrumentale Finesse sind die Eckpunkte des ausgefallen abgründigen Albums.
Leisere Einschübe sorgen für Energienachschub, die Hörer nachzuziehen, die dem Gewaltakt des vitalen Longtracks nicht ohne weiteres folgen können. Was das Gros der potentiellen Fans sein wird. Was hier an schneller Komplexität und brutaler Langsamkeit verbunden wird, in dem ständig lauten, überaggressiven Sound in die Gehörgänge jagt, fordert ungemein heraus - und ist große Erfüllung für alle diejenigen unter neugierigen Metalheads, die ausgelutschte Pfade längst nicht mehr ertragen können und neue, nicht minder wilde, ungezügelte Tonwelten suchen.
Anspruchsvoll! Und laut!

VM



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