Carptree "Nymf" (Fosfor Creation, VÖ: 24.09.2010)

Carptree, Niclas Flinck (lead voc) und Carl Westholm (p, gr p, synth) und ihre Gäste, das No Future Orchestra, Ulf Edelönn (g), Stefan Fandén (g, Bouzouki, g), Cia Backman (back voc), Öivin Tronstad (back voc) und Jejo Perkovic (dr), sind Meister der symphonischen Rockmusik. Die sieben Songs ihren neuen Werkes "Nymf" haben alles, was ein neoprogressives Album braucht: bombastische Hymnen, hochmelodische Kompositionen, raffinierte Arrangements, instrumentale Klangflächen, erlesene Soli und brachiale Einschübe, metallisch heftige Gitarrenschwere, lyrische Keyboardnotationen, eingängige Gesangsarrangements - als Zusatz bringen Carptree den skandinavischen Faktor ein: lyrische Melancholie, düstere Klangflächen, metallische Brachialität, wenn es metallisch wird, was zwar selten, aber schön ungebremst geschieht und stets symphonisch bleibt. Dezente poppige Einflüsse im Klangkosmos machen die aufwendige Songstruktur leicht erfahrbar, so dass der geneigte Symphonic Prog Fan sich "Nymf" widmen und genießen kann, ohne die Komplexe im Hinterkopf stets in Musik umrechnen zu müssen. Ganz klar sind die klassischen Genesis Vorbild des Duos, wie ebenso die Flower Kings. Flinck und Westholm machen ihren Vorbildern und ihren Namen alle Ehre, ihr neues Werk ist außerordentlich gut anzuhören und setzt Akzente, wo andere Bands gleicher Inspiration versagen. Die schier unendliche Fülle an Ideen, die hier verarbeitet sind und die Ausarbeitung der instrumentalen Flächen machen gute Laune und ziehen in den Bann. Die überwiegend lyrisch-melancholische Stimmung ist sehr warm und sanft gesetzt, zu deren Kontrapunkt knackfrischer Rock mit seiner partiell schön heftigen metallischen Attitüde drahtig satte Härte setzt. Und klar: Mellotron.
Kurz: tolles Album!

carptree.com
VM



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