Miguel Cantilo Y Grupo Sur "same" (Viajero Inmovil Records 2004)

Auch in Argentinien gab es in der guten alten Zeit Heavy Progressive Bands und Alben. 1972 wurden die Songs dieser CD geschrieben, 1973 eingespielt und 1975 veröffentlicht. Miguel Cantilo (voc, g), Willy Pedemonte (g), Alejandro Marassi (b) und Diego Villanueva (dr, Tablas) nahmen nichts so ganz genau, so sind ihre Songs vor allem Ausdruck von ungebremster Wildheit und durchflutet von kompromisslosem Hippie-Bewusstsein. Etliche folkloristische Einsprengsel geben dem ungestümen Werk des Quartetts eine charmante Würze. Das rockt und rollt ohne Rücksicht auf Verluste, die damals junge Band war drauf und dran, die Sinne der Teenies in ihrem Land in Grund und Boden zu spielen. Muss ein Spaß gewesen sein, Grupo Sur im Konzert zu erleben. Akustische Songs sprengen das heavy Konzept auf, da kommt schon mal schnell Lagerfeuerromantik auf, die aber nicht blöd klingt, allein der Gesang mit seiner anmutigen Gesangslinie macht viel her. Doch lange hält es die Band bei akustischen Gitarren nicht aus und macht die Schalter wie an. Dann poltert und knüppelt die Combo wieder, was das Zeug hält. Trotz verspielter, komplexerer Ideen wird das Spiel nie zu platt, es vermittelt sich aber schon ein gewisses Garage-Feeling, vor allem, wenn die Gastinstrumente Violine, Kemanchá und Saxophon schräg und lebensfroh dazu schrammeln, nette Sache!
Zu den 8 Songs der LP gibt es keine Bonussongs, mehr Material war wohl nicht vorhanden. Das Layout ist originalgetreu übernommen worden. Typisch für Viajero Inmovil ist die ansprechende Verpackung in der Papphülle mit Innencover aufgemacht. Bilder, Texte, kurze Story und technische Details ergänzen die Platte. Freaks des frühen Progressive Rock mit deutlichem Hang zu Hippierock werden ihre Freude haben.

viajeroinmovil.com
VM



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