Chris Caffery "Faces" (Black Lotus Records 2004)

Chris Caffery ist der Chefgitarrist der melodischen Powermetaller Savatage und Zeremonienmeister des Trans-Siberian Orchestras. Sein erstes Solo-Album "Faces" wird jetzt im September 2004 veröffentlicht, seitdem Chris bereits seit 1987 an Albenproduktionen beteiligt ist. Seine persönliche Geschichte ist ganz interessant und reich an Anekdoten, so hat er im zarten Alter von 13 Jahren mit Judas Priest sein erstes Bier gespült, was ihn ins Rock'n'Roll Business brachte. Seinen ersten Gig hatte er mit seiner eigenen Band Blitzkrieg im selben Jahr.
Wer Savatage kennt und liebt, die Qualität des Powermetal zwischen romantischen Balladen, die diese unvergleichliche Band begnadet komponiert und intoniert, und hartem Metal zu schätzen weiß, wird auch "Faces" in keinem Fall abgeneigt sein. Mit Paul Morris (key, p, Rainbow, Doro), Dave Z (b, Trans-Siberian Orchestra, ZO2) und Jeff Plate (Savatage, Trans-Siberian Orchestra) sind drei Mitstreiter im gleichen Geiste an Bord.
Zuerst einmal sei der beeindruckende Gesang von Chris Caffery erwähnt, der außerordentlich gut gelungen ist - und für "Faces" mimt der Gitarrist das erste Mal den Leadgesang. Zwischen aggressivem Schreien und klarem Intonieren melodischer Linien findet sich seine kraftvolle Stimme perfekt zurecht. Die Songs sind ansprechend komponiert und eingespielt worden, da gibt es sicher jede Menge Parallelen zu Savatage und natürlich tolle Gitarrensoli, fette und druckvoll gespielte Arrangements, genügend positive Attribute, die diesen Silberling zur Überraschung machen. Mal knackst die Band knapp am Prog vorbei, mal segeln sie galant durch den Melodic Rock und dann wieder lassen sie das genüsslich schwere Metal kreisen. Die ausgeruhten Jungs wissen die Kompositionen, die Chris Caffery in den letzten Jahren sich durch den Kopf gehen ließ, überzeugend in berauschenden Klang zu übersetzen.
Ein wenig mehr metallische Härte, ein paar kraftvolle Brachialattacken hätten den Songs mehr Kraft und Ausdauer gegeben, so ist das Album insgesamt trotz allen harten Metals erstaunlich sanft und lyrisch.
Chris Caffery gibt dem Album eine Bonus-CD extra zu, die in 9 Songs mehr als 40 Minuten Musik unter dem Namen "God damn war" präsentiert (der Promo aber nicht beiliegt, weshalb ich nichts weiter darüber sagen kann. Stilistisch wird es sich von "Faces" eher nicht großartig unterscheiden. Ob das Material älter ist - who knows, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul - und Bonus ist Bonus, als her damit!) Viel Musik für normalen CD-Preis, und weil Savatage schon eine Weise (immerhin 4 Jahre!) kein neues Material eingespielt hat, Quatsch, überhaupt, kann man sich diese tolle Scheibe gern antun.

chriscaffery.com
savatage.com
VM



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