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Cabezas De Cera "Cabezas De Cera" (Luna Negra 2001)
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Die Mexikaner Cabezas De Cera machen seltsame Musik. Der Saxophonist kommt deutlich aus dem Jazz, die Rhythmusabteilung hat südamerikanische Folklore im Blut, die sie in den ausgeprägten Avant Prog Rock hängt. Der Gitarrist spielt vor allem akustische Gitarre, würde an jedes x-beliebige Strand-Lagerfeuer passen. Am ausgeprägtesten arbeitet der Bassist, der still, aber virtuos Melodie zupft, jedoch nicht mehr als einen wohl temperierten Hintergrund zaubert. Die Keyboards erinnern mich an das EWI von Elton Dean. Die Songs sind stilistisch völlig unterschiedlich angelegt. Mal gibt es Jazzrock/Fusion, dann Jazz, ein Song bricht in Avantgarde aus und ein anderer ist bescheidene Popmusik. "Gocxilla" läßt sich am ehesten noch mit King Crimson vergleichen. Soft Machine sind ein weiterer Angelpunkt, die Folklore der Anden hat des Cabezas De Cera auch angetan. Ein einheitliches Konzept, eine grüne Linie gibt es nicht. Zudem sind viele Ideen beliebig, austauschbar, ohne Charakter. Zwar reißen (wie die erste Minute in "Pueblo Escondido") einige Melodien den düsteren Himmel auf und lassen die Sonne strahlen, aber bald darauf ziehen sich die Wolken wieder zusammen und die uneinheitliche, seltsam uninspirierte Reise ins Nirgendwo geht weiter. Das Cover dagegen ist originell und sehr ansprechend. Wenn die Jungs jetzt die Hausaufgaben machen und fleißig das Songschreiben üben, kann aus Cabezas De Cera etwas werden. Erstmal jedoch haben sie das Thema verfehlt.
VM
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