Blank Manuskript "Tales from an island" (Eigenproduktion 2008)

Kürzlich las ich in einem Reviewmagazin für schlicht zurecht geschnitzte Popmusik, dass Konzeptalben "so was von out" seien. Keine Ahnung, was der Mensch da meinte, wohl nur, dass es hinter seinem Horizont nicht weiter geht.
Ich bin mir nicht sicher, ob "Tales from an island" ein in sich geschlossenes Konzeptalbum ist - es sieht danach aus und die Texte können sich so lesen lassen. Untertitelt "Impressions from Rapa Nui" deutet alles jedoch darauf hin.
Blank Manuskript sind Dominik Wallner (keys, synth, org, voc), Alfons Wohlmuth (b, voc), Christian Breckner (g) und Elias Papaioannou (dr), einige Gastmusiker (voc, perc) waren an der Einspielung der 8 Songs für die 43 Minuten lange CD involviert.
Keyboarder Dominik Wallner hat alle Songs geschrieben, "Tales from an island" trägt seine Handschrift. Er hat seine Sache gut gemacht, die Kompositionen sind ansprechend und komplex, ideen- und abwechslungsreich, aber etwas pappig in der Einspielung, schöngeistig, aber etwas fad, es hat komplexe Arrangements, die jedoch etwas holprig wirken. Es ist nicht so, dass die Einspielung besonders negativ auffällt. Aber Prog heißt im Besonderen technische Meisterleistung. Die Musiker sind gute Handwerker, den Meisterbrief haben sie jedoch nicht. Im Prog hören sensible Ohren ganz genau zu und merken sofort, dass der instrumentalen Einspielung eine gewisse Dynamik und Virtuosität fehlt.
Das bedeutet nicht, dass die Platte nicht gelungen ist. Das Album ist - vor allem in den wunderschön ausgedehnten Instrumentalstrecken - fabelhaft angelegt. Viele Ideen sind ausgezeichnet, Brüche und Themenwechsel logisch oder nachvollziehbar. Es fehlt nur der letzte Kick, was ich Rasanz nennen würde.
Trotzdem ist die CD für Fans des melodischen Symphonic Rock empfehlenswert. Es macht, die kritischen Synapsen ausgeschaltet, Freude, dem abwechslungsreichen und partiell geradezu stürmischen, absolut "unschlichten" Werk zuzuhören.

blankmanuskript.at
VM



Zurück