The Barstool Philosophers "Sparrows" (Eigenproduktion, VÖ: 26.02.2010)

Jedes Ländle hat so seine Extravaganz. In Schweden wurde Rock'n'Roll vor 250 Jahren folksatt verdüstert, auf dass die nachfolgenden Generationen daraus unendlich Inspiration beziehen können. In Polen wird der feinste Neoprog gebraut und in Holland wird letzterer Stil am traditionellsten angebaut. The Barstool Philosophers haben sich eine Menge Klänge ausgedacht und diese in Songs gegossen, die im knackharten Neoprog aufgehen, der seine metallische Breitseite hat. Die Songs sind lieblich, süßlich und komplex, und folgen treu in Nachfolge dessen, was Marillion am Anfang des Neoprog-Aufgusses erdacht und verewigt haben.
Liedhafte Vokalpartien mit viel Text werden von Leon Brower mit Inbrunst und Hingabe intoniert, partiell klingts, als sei Altmeister David Bowie am Mikrophon, nicht so schlecht ganz, die Band bastelt groovige Klangmuster darum, die aufwendig und schöngeistig sind. Wenn die Band ihren Sänger zum Trinken in die Bar schickt, hat sie das Zeug, kraftvolle Instrumentalarbeit abzuliefern, der gut zuzuhören ist und die nette Komplexharmonien entfacht.
Die 9 Songs sind ausgedehnt, die Epik erreicht indes nicht die klassische 10-Minuten-Marke, was nix und nie kein Manko sein muss, und es hier zuletzt gar nicht ist. Macht auch nix, sind die Songs schneller zu Ende, darf der nächstfolgende seine drahtige Vitaminchemie aufspalten und die Sinne der Zuhörer entfachen. Old School Freaks werden dabei nicht wach.

thebarstoolphilosophers.com
justforkicks.de
VM



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