Balloon Astronomy "Balloon Astronomy" (Jim Ledger & Glenn Little, 30.04.2012/Just For Kicks)

Mike Keneally (acc-g) und Nick D'Virgilio (dr, perc) sind die wohl bekanntesten Gäste des Duos Jim Ledger (voc, b, g) und Glenn Little (keys, fl), die ihr Debütalbum als Balloon Astronomy veröffentlichen. Während NDV bis auf zwei Songs alle Trommelarbeiten für die 9 Songs und eine Suite erledigte, nimmt Mike Keneally für nur einen Song die akustische Gitarre in die Hand. Max Werner (cl), Harry Johnson (back-voc) und Jason Smith (dr) sind weitere Gäste in Ledgers und Littles Songs.
Die überwiegend nachdenkliche Stimmung hat viel Raum und Atmosphäre. Das Duo beweist ein kluges Faible für sanftmütige Songs, die großartig auffahren können und zwischen melodischem Symphonic Rock und eingängig harmonischem Popprog mit stilistischem Augenmerk auf ihr Vorbild Genesis allerhand Ideen entwerfen. Manches Stück hat Singer/Songwriter-Feeling, zu akustischer Gitarre und eingängigem Gesang bastelt die Band ein nett unauffälliges, aber reichhaltig harmonisches Geflecht, das kaum aus der liedhaften Spur fährt. Andere Songs sind erheblich vitaler und komplexer, symphonischer und großartiger. Aber auch die leichten Songs funktionieren und passen ins ambitionierte Radio, wie die komplexeren Stücke Modern Prog Fans Autobahnstunden herzhaft verkürzen. Krass oder abgefahren wird es in der Balloon Astronomy nie, das Duo mag es lagerfeuernett, ein wenig düster und nachdenklich, modern und leicht, dabei jedoch stets kraftvolle und aufwendige Harmonien einflechtend. Die Gäste fügen sich gut ins Bild, ohne besonders herausragende Attribute aufzufahren, Keneally ist dafür gewiss nicht einmal aufgewacht, einzig Nick D'Virgilio ist für seine Phil-Collins-Spielweise beachtenswert.
Das Debüt ist kein großartiges Kunstwerk, beeindruckend ist es allemal.

ballroomastronomy.com
justforkicks.de
VM



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