Asturias "In Search Of The Soul Trees" (Poseidon / Musea Records 2008)

Bereits 1987 durch den Multiinstrumentalisten Yoh Ohyama gegründet, haben Asturias drei illustre Alben veröffentlicht. "Circle in the forest" (1988), "Brilliant Streams" (1990) und "Cryptoram Illusion" (1993). Nach der dritten Platte löste die Band sich auf. 10 Jahre später gründete Yoh Ohyama Acoustic Asturias. Und nun, 2008, wurde die ursprüngliche Band wieder aktiviert.
Asturias spielen wie auf ihren ersten drei Alben sehr lyrischen, zarten und harmonischen Symphonic Rock, der nur selten heftig und laut wird, dann jedoch komplexe Partien intoniert, in denen das ansonsten nicht aktive Schlagzeug zu vollem Einsatz kommt und die zumeist akustische beziehungsweise halbakustische Band ins elektrische Feld wechselt.
Auf dem neuen Album "In Search Of The Soul Trees" sind 10 Stücke in zwei lange Parts gegliedert, die jeweils über 20 Minuten lang sind. Die CD hat eine gesamte Länge von über 50 Minuten. Der Beginn des ersten Parts mit dem Stück "Spirits" ist einzigartig. Eine akustische Gitarre spielt ein lebhaftes, flottes Motiv, nach einigen Takten kommt ein Piano dazu, im gleichen Taktabstand folgt eine weitere Gitarrenspur, schließlich ergänzen Synthesizer, Glockenspiel und Keyboards die Note. Im Laufe des Geschehens wechseln die Melodie führenden Instrumente, akustische Gitarre, Geige, Klarinette und Keyboards haben solistische Partien. Ohne Pause wird der zweite Part aufgenommen. Sehr spannend geht es weiter.
Die komplette CD ist von großer, vielschichtiger Melodiesprache. Emotional aufgefahrene Arrangements gehen in von Schlagzeug untermauerten Passagen auf, dreimal im Laufe der CD. Beide lange Parts sind rein instrumental, von nur wenigem lautmalerischen Gesang ausgefüllt. Zarte Keyboardfiguren, virtuos und komplex, schnell und vital gespielt, machen aus der atmosphärisch leichten Musik einen hohen Genuss. Einige Hauptthemen kehren des Öfteren wieder, gehen in anderen Themen auf, lassen die elektrische Gitarre hier ein Holdsworth'sches Gitarrensolo intonieren, dort ein komplexes Rockthema oder halbakustische Gruppenarrangements zu.
Asturias klingen auf ihrem neuen Werk, wie schon auf den früheren, wie eine progressive Ausgabe des frühen Mike Oldfield. Die Verträumtheit, kunstvolle Stimmung und handwerkliche Finesse haben den gleichen Ausdruck. Der Band ist ein sehr lyrisches, romantisches Ausnahmealbum gelungen, das nur zu empfehlen ist.

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VM



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