Ade „Spartacus“ (Blasthead Records 2013)

Wow, mein Lieblingsextremist hat wieder zugeschlagen - ade, du schöne Welt! Ich meine dies rein im musikalischen Sinne, keine Sorge. Bei dem Schläger handelt sich um George Kollias, meinen Favoriten im Bereich des Extreme Metal Drumming; so schnell, komplex, variationsreich und dabei völlig in time trommelt nach meinem Kenntnisstand kein anderer Schlagwerker der Welt. George ging nicht über den Jordan, er querte den Nil und kam als Resultat dessen sozusagen in Jordanien an, denn die Band Ade verarbeitet viele folkloristische Einflüsse und erinnert allein schon deshalb etwas an Georges Stammband Nile, aber auch an eine brutalere Version von Orphaned Land, vor allem durch die Verwendung von Oud, Flöte, Lyra und Darabuka, die ein orientalisches Flair versprühen. Für all diese Instrumente ist Simone zuständig, die Gitarren werden von Messor und Fabio geschreddert, den Bass rupft Caligvla und Verbalattacken reitet Flavio. Ich liebe diesen Art des Fusionierens diverser musikalischer Einflüsse, glücklicherweise gibt es im gesamten Metalbereich mehr und mehr Bands, die dies in gekonnter Weise tun. Wenn ein Grieche bei einer italienschen Band arabische Nächte erlebt, kann man sicher sein, dass dabei die Erde bebt und dies meinen Geist erhebt. Es gibt sogar wagnersche Elemente auf diesem Album zu hören wie etwa gewagte, aber geglückte Einsätze von Chören, die manchen Stücken ein symphonisches Gepräge verleihen, das dann sogleich wieder von einer Riffwand zerschmettert wird. Stimmungen wechseln, aber das Gesamtarrangement bleibt die komplette Spielzeit von 42 Minuten über in höchstem Maße stimmig. Solche Alben gehören in die CD-Sammlung eines jeden Anspruchs-Metallers, egal ob er Progressive-, Avantgarde-, oder Death-Metal-Klänge favorisiert. Definitiv ein heißer Anwärter für das Album des Jahres im Metal-Bereich und bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein Klassiker, nicht mehr und nicht weniger!!!

facebook.com/adelegions
Frank Bender



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