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ZÓZIMO RECH - Pictures of a Solar System (Astronomusic, 2006)


Zózimo Rech stammt aus Novo Hamburgo im Süden Brasiliens. Als ehemaliger Physikstudent ist es keine Überraschung, dass er eine stark ausgeprägte Affinität zu Wissenschaften hat. Und über die Wissenschaft kam er zur Musik, denn er gewann den ersten Preis bei einer Universitäts-Aufnahmeprüfung: eine Gitarre. Und dieser widmete er sich offensichtlich mit beträchtlichem Ehrgeiz, wie man schon auf seinem Debütalbum 'The Life of a Star' erkennen kann. Sein spezielles Interesse gilt der Astrophysik. Und das ist auch das Thema des vorliegenden Albums, seinem zweiten Longplayer. Wobei man Letzteres wörtlich nehmen darf, denn war das Erstlingswerk mit gerade mal knapp 37 Minuten Spielzeit noch recht kurz ausgefallen, so liefert er diesmal fast 67 Minuten ab.
War beim Erstling noch die E-Gitarre eindeutig federführend, so hat sich der Fokus hier doch deutlich in Richtung Keyboards verschoben. Zunächst einmal etwas überraschend, denn Rech bewies auf dem Debüt schon außergewöhnliche Fähigkeiten an der Gitarre. Das Album ist in vier Abschnitte mit insgesamt 24 Songs aufgeteilt. Viele kurze Titel also logischerweise, aber trotzdem wirkt das Album nicht zerstückelt, sondern sehr gut im Fluss. Nicht zuletzt durch den massiven Synthesizer Einsatz entwickelt die Musik auf diesem Album eine recht eigene Atmosphäre, die oft in Richtung Sci-Fi Projekt führt. Zózimo Rech legt sehr viel Wert auf Details, was dazu führt, dass gerade Klangästheten auf ihre Kosten kommen. In den Liner Notes kann man nachlesen, wie der Musiker in manchen Songs vorgegangen ist. Schon beim Debüt wusste die Covergestaltung zu gefallen, beim Nachfolgewerk legt Rech noch einen drauf. Das 24-seitige Booklet zeigt Bilder von Frank Hettick, die thematisch zu Rechs Lieblingsthema passen. Die sehr liebevolle Aufmachung passt perfekt zur detailverliebten Musik.
'Pictures of a Solar System' ist ein feines, futuristisches Klanggemälde mit deutlicher Keyboardübermacht, wo sich aber auch die Gitarre immer wieder mal einmischt. So unter anderem im starken Song 'Asteroids Belt', in dem fette Orgel und rockige E-Gitarre das Sagen haben. Ein bisschen erinnert mich das Album an das Perry Rhodan Projekt von Spyce (alias A. Müller alias Soniq Theater), allerdings hat dieses Album im Gegensatz zu 'Xplora' auch sehr gute Gitarrenparts zu bieten. Feines Werk, auf dem es viel zu entdecken gibt!

JM



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