Zen Carnival "Barðo" (Eigenproduktion 2006)

Zen Carnival wurde 1997 gegründet und nach einer 1999 veröffentlichten CD ("Inheritance") ein Jahr drauf eingestellt. Doch bereits ein Jahr später reformierten die alten Mitglieder Ken Pfeifer (voc, key), Michael James (p, key) und Bill Denison (g, key, voc, fl) mit dem Neuzugang Carl Puglisi (dr, perc) ihr Projekt.
Ursprünglich kommen die Musiker aus allen möglichen Bereichen: Prog, Alternative, Worldmusic, Filmmusik - um aber gemeinsam Symphonic Rock zu spielen, der sich an der klassischen Phase der 70er Jahre orientiert. Das gelingt dem Quartett im instrumentalen Bereich auch ansprechend. Die Vokalarrangements hingegen sind durchaus liedhaft und popbeseelt.
Die Band wohnt mittlerweile weit auseinander und sendete sich die einzeln komponierten Files online zu und jeder verfeinerte nach eigener Ansicht die Tracks. An den Wochenenden traf man sich, um gemeinsam an den Stücken zu arbeiten. Gitarrist Bill Denison hat das Gros der Songs beigetragen, ohne sein Gitarrenspiel dabei in den Vordergrund zu drängen. Die Kompositionen haben interessante Harmonien, es gibt so manche instrumentale Überraschung. Dabei sind die Stücke keyboardbetont und atmosphärisch. Zen Carnival sind nicht an außergewöhnlicher Komplexität interessiert, sondern an harmonisch aufwändigen Strukturen. Und die sind ihnen wohl gelungen. Vor allem in den längeren Instrumentalparts, wo plötzlich einiges Abgefahrene und Schräge passieren kann, überzeugt die Band klar. Hingegen sind die wenig aufregenden Gesangsarrangements sowie Denisons nasal-dünnes Stimmchen wenig berauschend. Die lyrische Atmosphäre auf komplex groovendem Rhythmus überwiegt bei weitem. Wenn die Gitarre leider auch wenig solistisch aktiv wird, bringen die diversen Keyboards stets aufs Neue witzige Sounds und Harmonien hören. Ein tolles, volles Album moderner Neoprog.

zencarnival.com
justforkicks.de
VM



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