Technik



Zappas SG ??                                                                                                27.07.2006


Also, eigentlich war dieser Artikel schon fast fertig geschrieben und fiel wesentlich bösartiger aus. Nun soll man ja auch nicht alles geradeheraus schreiben, nur weil jemand durch Unkenntnis hervorsticht. Außerdem ist es ja durchaus möglich, dass sich die Person, die sich so unwissend hervortut, also Dweezil Zappa, mit der hochgeschätzten Arf Society verträgt und dann bei einer Zappanale auftreten will! Jetzt raten sie mal, wer nun die Arschkarte gezogen hat? - Richtig, Ich! Weil ich mein dummes Maul nicht halten konnte. Aber vielleicht sollte ich erst mal erklären, worum es überhaupt geht!
Dweezil wollte sich ja eine von Frank SGīs nachbauen lassen, weil die Originale unersetzlich sind. Das sagt aber jemand, der vor ein paar Jahren noch die Hendrix Strat verkaufen wollte. Und natürlich haben wir uns alle den Kopf zerbrochen, welche Gitarre bei Gibson in Auftrag gegeben wurde, die Phönix oder die Roxy SG?
Nun, nach Durchsicht von Arf Dossier Vol. 47, kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass bis jetzt keine der Beiden reproduziert wurden. Um aber ganz sicher zu sein, googelte ich bei meinem Bassisten Oli durchs Internet und wurde unter "Zappa SG" auf der Gibsonseite fündig. Neben dem hanebüchenen Unsinn, den Dweezil da kundtat, gab es Photos der "Neuen" SG und ein Livevideo von Dweezil aus dem Düsseldorfkonzert. Und, das muß ich hier offen sagen: Dweezil spielte einfach wundervoll, man merkt, wie sehr er Vaters Stil für sich vereinnahmt hat.
Natürlich orientierte sich Dweezil an der 74er Roxy Ära, die er am meisten mag, nur von Vaters Instrumenten hat er anscheinend gar keine Ahnung. So möchte man ihm am liebsten "Shut upīn play yer Guitar" zurufen, aber ist es denn nicht weiser, ihm die Fehler aufzuzeigen? Deshalb zeigen wir wahre Größe und vermitteln Wissen!
Sehr geehrter Dweezil,
die SG, die ihr von uns so verehrter Vater 1974 spielte, ist eine andere Gitarre als die Phönix SG! Haben Sie da in ihren Statements etwas durcheinandergebracht?
Wir unterscheiden hier 2 verschiedene Gitarren. Zur Phönix SG finden Sie einen außerordentlich gut recherchierten Artikel von Herrn Tausch und mir im Arf - Dossier 46! Die Roxy SG hingegen sehen sie in ihrer ganzen Schönheit auf Seite 2 des Arf Dossierīs 47. Ich erläutere Ihnen nun die Roxy SG:
Die SG ist eine Standart SG mit einem Maestro Vibrato, 2 offenen Humbuckern mit schwarzen Spulen und zwei zusätzlichen Switches auf dem Schlagbrett. Abweichend von einer Standart SG hat sie allerdings ein SG Specialgriffbrett, erkennbar an den Dot - Inlays. Desweiteren hat sie, Gibsonuntypisch, eine helle Kopfplatte. Diese besagte Gitarre ging Frank unwiderruflich verloren, als sie von einer amerikanischen Fluggesellschaft unsachgemäß behandelt wurde. Zitat Zappa: "I have another SG that Iīm using. The one on the Roxy cover has since been thoroughly injured by an airline company, they beat the hell out of it. They cracked the neck and the most recent time it came back from Europe the binding was of the fretboard. I had the neck repaired but itīs never been the same; itīs flexed so much, that itīs hard to keep in tune, so i hardly donīt use it anymore" (Guitarplayer Jan.1977). Wenn man mir nicht glaubt, dann doch wohl dem Meister selber. Im selben Interview stellt Frank auch die Phönix als offizielle Nachfolge vor. Hierzu wieder Zitat Frank :
" Dann fand ich wieder eine sehr schöne SG aus zweiter Hand, die ich von "Apostroph" bis "Bongo Fury" spielte. In der Zeit, wo "Bongo Fury" entstand, wechselte ich dann zu einer SG, die dieser Typ in Phoenix gebaut hatte. Es war eine SG Kopie und die hatte einen Exrtrabund auf dem Griffbrett und ging bis E b. Auf der habe ich dann einige Jahre gespielt, bis ich eine weitere Les Paul bekam." (Fachblatt März 1982).


Also, nochmal zur Vertiefung., 1974 -1975 die Roxy SG und von 1975 - 1979 die Phönix.
Ich wende mich nun wieder dem geschätzten Normalleser zu.
Die SG, die Dweezil bei den "Zappa plays Zappa" Konzerten außerordentlich schön bediente, ist eine 61er SG/Les Paul neueren Datums mit Kröncheneinlagen im Griffbrett, Maestro Vibrato und Burstbucker Tonabnehmern. Sie entstammt der neuen Custom Shop Reihe V.O.S., was Vintage Original Spec bedeutet. Dieses wiederum bedeutet, dass nach Original Vorlagen gearbeitet wird und sich Gitarren, aus dieser Serie auch so anfühlen, als wären sie über Jahre hinweg gespielt worden.
Wer auf Dweezilīs Website genau hinschaut, erkennt auch die glockenförmige Halsabdeckplatte mit "1961" er Les Paul Schriftzug. Genau bezeichnet heißt sie " SG Standart Reissue V.O.S. with Maestro Vibrato" und kostet hierzulande 2.999,- €!

Dweezilīs SG weißt keine franktypischen Modifikationen auf (Preamp, EQ, the Q). Dieses sollte aber, bei der sich im Bau befindlichen Frank Zappa SG, mit an Bord sein.
Zum Schluß möchte ich nur anmerken, dass es außerordentlich wünschenswert wäre, wenn man das Gezicke aus dem FZ Trust Camp beilegen würde und wir auf einer der kommenden Zappanalen, Dweezil nebst Band begrüßen könnten; quasi Gene und Geist vereint!



Michael KrAMPe




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