Where Giants Once Stood „The Changing“ (Eigenproduktion 2013)

Es rauschte (vermutlich) gewaltig im Ahornwald, denn der Name der Band aus Toronto kann sich nur auf Baumriesen beziehen oder stimmt die „Legende“, dass einst Riesen die Erde bevölkerten, doch? Als Stichwörter in diesem Kontext seien nur die Nephilim oder die Salomoneninsel Guadalcanal genannt. Doch zurück zur gigantischen Musik der fünf Jungs Scott Major und Jordan Turnbull (Gitarre/Gesang), Reshaun Page (Stimmwandler), Austin Hamilton (Schlagwerk) und Remy Lebeau (Bass), die es verstehen sowohl fast wie eine Boy Group zuckersüß im Chor zu säuseln als aber auch extremmetallische Schippen mit Schmackes in den Glutofen zu schmeißen. Die gesamte Varianzbreite dazwischen wird munter ausgenutzt und außerdem werden fleißig Breaks gestreut, die aber den stringenten Fluß der Stücke nie zum Erliegen bringen. Die Refrains können bereits beim zweiten Hören mitgeschmettert werden, was für mich nicht unbedingt von Vorteil ist. Gelegentliche technoide Samples und technisches Gitarrenspiel würzen diesen amalgamierten Brocken, so dass er nahezu jedem Metal-Fastfoodler und Eisenbeißer, der auch angerostete Kost nicht verschmäht, munden sollte. Resümee si-ruppig! Leider ist auch das Schlagzeugspiel meist recht simpel, was bedeutet, dass man in diesem Bereich noch etwas nachwürzen sollte, denn die Gitarristen haben nun mal, abgesehen vom Bassmann, zwar den längsten Prügel, doch prügeln können per se die Trommler am besten, auch wenn sie meist völlig harmlos aussehen. Also Austin, hör Dir mal die Texas Metal Scheiben der genialen Band WATCHTOWER an und Du weißt, was ich meine. Nach ca. 25 Minuten endet diese EP und ich bin gespannt wie sich die Riesen-Kerls entwickeln, ob sie weiter wachsen oder schrumpfen.

facebook.com/wheregiantsoncestood
Frank Bender



Zurück