Matt Weston "Resistance Cruisers" & "Rashaya" (7272Music 2007)

Wer wissen möchte, wie sich die beiden nun vorzustellenden Tonträger des Solo-Avantgarde-Trommlers Matt Weston, der einen Hang zur Elektronik besitzt, anhören, versuche sich den Klang-Farben-Teppich auszumalen, wenn er seine Werkstatt sehr bedächtig - in die mannigfaltig dabei zutage tretenden Erinnerungen versunken - entrümpelt, während quasi als Untermalung dazu gelegentlich aus der Ferne gutturale Laute eines Game-Boys erklingen. Dabei kann der gute Mr. Weston durchaus mit allerhand vorzüglichen Referenzen aus kollegialem Kreise aufwarten, nur zählt für mich eben in diesem Falle die Musik mehr als avisierte Empfehlungsschreiben. Mit anderen Worten, entweder hat mich die Avantgarde längst überholt oder ich war schon immer ein neo-konservativer Weichling mit Hang zu romantisch verklärtem Harmoniestreben. Dabei sind die Töne noch nicht einmal als im Wortsinne kakophon zu bezeichnen, eher wirkt das Ganze für meine Ohren einfach nur reichlich unstrukturiert bzw. uninspiriert, wobei die ca. 20-minütige 3" CD EP "Rashaya" etwas stärker konzeptuell konzipiert erscheint als ihr etwa gleich langer Vorgänger "Resistance Cruisers". Wieder einmal zeigt sich für mich, dass aleatorisch anmutende Klangkaskaden eine ambivalente Angelegenheit darstellen bzw. Musik nun einmal Geschmackssache ist. Und die Moral von der Geschicht: "Ich armer, vom Donner gerührter T(h)or, ich weiß nicht, was soll es bedeuten; ich bin zwar samt und sonders Ohr, doch dabei so taub als wie nie zuvor! Ich sag es einfach allen Leuten, die ansonsten vielleicht einen Kauf bereuten." Hörproben aufs Exempel gibt es auf folgenden Websites:

mattweston.com
7272music.com

Frank Bender



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