Weirdo Naffn "Live at the Zappanale 2005" (Webcast Team Zappanale # 16)

Sicher, das Material ist auf DVD gespeichert, Bild und Ton sind nachvollziehbar. Weitere Gemeinsamkeiten mit "normal" produzierten DVD gibt es nicht. Weirdo Naffn auf der Zappanale, das war eindrücklich. Die Band hat ein tolles Set gespielt, hin und wieder ein paar kleinere Patzer eingefügt und sich vergnügt dem nicht ganz ausgeglichenen Ton hingegeben, den die Technikcrew ihnen lieferte. Im Auditorium hörte sich das noch ganz nett an, auf der DVD sind die unausgeglichenen Sachen stärker zu hören. So ist das Schlagzeug mal zu laut, mal zu leise, die Gitarren schwimmen im Soundbrei; dass ein Keyboarder auf der Bühne arbeitet, ist zwischendurch auch mal zu sehen, und bei genauem Hinhören (wie bei Peter und der Wolf die gefressene Ente) auch mal zu hören. Na ja, diese Seite ist schon mal nicht so das Goldene vom Ei.
Aber - es wird besser. Wenn man sich so wie ich gemütlich durch das Programm zappen will, um hier und dort rein zu schnuppern, bevor der komplette Marathon beginnt, wird man schnell bemerken, dass das, ähm, nicht geht. Die DVD hat nur einen Track, nix mit Zapping, just nur ein Track mit Anfang und Ende und alles steckt da drin, das komplette, so um die 42 Minuten live gespielte musikalisches Material.
Aber - es wird besser. Michael Krampe wird sich nicht beklagen könne, seine Nase steckt stets in der Mitte des Videomaterials. Jedoch, ist da nicht auch eine ganze Band auf der Bühne gewesen? Richtig. Als der Video aufzeichnende Techniker aus dem Tiefschlaf erwachte, nachdem er die Kamera so um die 5 Minuten ganz allein auf Michael Krampe richtete, schwenkt er etwas nach links, und siehe da, da steht noch ein Gitarrist, holla! Und dann, ja dann kommt das dritte Bandmitglied ins Blickfeld. Oder doch nicht? Welche Töne macht der kniende Kameramann da mitten im Bild? Nun, das will ich jetzt lieber nicht kommentieren. Schließlich lässt die Wirkung der Bewegungshemmenden Drogen bei dem EINEN Kameramann etwas nach und das Dings schwenkt hin und her und stellt sich auf die komplette 6-köpfige Band ein, danke!
Aber, es bleibt fast die komplette Zeit über bei der einen Kamera, der einen Einstellung, dem einen nackensteifen Blick nach oben. Mit Verlaub, dieses Dingens von DVD ist ein kompletter Erfolg in Sachen Totaldurchfall. Damit kann die Band nicht mal ihre Enkel beeindrucken, wenn Shari denn einst mit 74 Jahren auf ihr erfolgreiches Rockerleben zurückblickt und den kleinen Lennon und den kleinen Fripp nebst lütter Ruthi und Strampel-Frank, den alle nur Zappa nennen, in ihre Geheimnisse einweihen will. Da werden die Gören ja sagen, eh, Oma, du, ick kann dat aba bessa. Aber lass ma, eh, has' schon staak aussesehn…
Na, wenigstens das dokumentiert die DVD hin und wieder. Wenn tonal auch schon mal echt unglücklich (Shari am Mikro allein zu sehen - und die Stimme von Michael Krampe zu hören - noch ein Patzer!)

Gast




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