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Stan Webb "Strange Situations / The Stan Webb & Chicken Shack Indigo Sessions" (Castle Music 2006)
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Diese 2CD enthält die Alben "Webb" aus dem Jahr 2001 und die Liveplatte "Stan 'The Man' Live" (1995). Castle Music hat die klassische Phase Stan Webb's Chicken Shack bereits mit der 2CD "Poor Boy - The Deram Years 1972-1974" gewürdigt, diese neue 2CD ist musikalisch nur marginal mit dem klassischen Bluesrock zu vergleichen.
Auf CD1 sind die 13 Tracks der im Juli/August 2000 in Norfolk, UK aufgezeichneten Platte "Webb" zu hören, samt einem Bonustrack, der zweiten Beatles-Komposition auf dieser CD, die komplett anders als das Original klingt. Webb und Band spielen lockeren, modernen Blues. Das klingt entspannt und gelöst, hat Bläsersätze, sehr guten Sound, Gemütlichkeit und viel Bass. Nette Mainstream-Bluessongs mit einer Besonderheit: den exzellenten Gitarrensoli, die Webb locker von der Hand gehen. Sehr inspiriert und grandios zu hören!
Auf CD2 ist das Konzert vom 20. August 1995 im The Robin Hood in Merry Hill, West Midlands, zu hören, das in Quartettbesetzung eingespielt wurde, ohne Bläser und röhrende Orgel (die auf CD1 zu hören ist).
Live geht Stan Webb erheblich viel forscher und lebhafter zur Sache, das rockt herzhaft und scharf, und die Soli sind länger, härter und leidenschaftlicher. Live eben. Stan Webb ist einer der exzellentesten Blues-Gitarristen, dessen Gespür für außerordentliche Soli immens ist und der über eine große innere Inspiration und musikalische Gabe verfügt.
Wenn CD1 für gemütliche Unterhaltung sorgt, wird auf CD2 der süchtige Bluesfreak angesprochen, da gibt's dann auch den gerade in Deutschland (und nirgends sonst) so erfolgreichen Klassiker "Poor Boy", im Mittelteil wird nicht ganz kurz Fleetwood Macs grandioses Stück "Oh Well" gespielt, was zwei Klassiker auf würdige Weise vereint.
VM
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