Waken Eyes "Exodus" (Ulterium Records 2015)


Endlich die Scheibe, die Symphony X bzw. Pain Of Salvation schon seit vielen Jahren aufnehmen wollen, aber zu verkopft bzw. zu verkrampft locker an die Sache ran gehen. Zwar ohne die typischen Chorgesänge der Symphoniker, dafür mit einem gehörigen Schuß Rainbow und das nicht nur, weil der sehr starke Sänger Henrik Bäth, dessen Stimme gelegentlich gedoppelt wurde, wie ein Mix aus John West, Joe Lynn Turner und Daniel Gildenlöw klingt, nur eben besser, sondern auch weil der Komponist Tom "Freak" (für mich ein echter Ehrentitel, den ich ihm hiermit kraft meines teAms verleihe; nur geliehen, nicht geschenkt - geschenkt!) Frelek, der auch Gitarre und Keyboards spielte, orchestrierte und produzierte (Amtlicher Klang!!!), wie ein Ritchie Blackmore zu seinen besten Zeiten das gesamte Material dieses Albums arrangierte. Über das Rhythmus-Duo Marco Minnemann (Schlagzeug) und Michael Lepond (Bass) noch Worte zu verlieren, hieße Elstern nach Athen zu tragen. Waken Eyes bringen den Baum der Hoffung auf akustische und lyrische Weise zum Blühen, weil die Stücke vom Atem Gottes durchdrungen sind, ohne mit entsprechenden "Reizworten" um sich zu werfen wie Stryper dies dereinst mit Bibeln taten. In musikalischer Hinsicht verbindet Tom in einmaliger Weise Progressive Metal mit Hard Rock-Elementen sowie ohrwurmartigen Melodiebögen und beschert darüber hinaus Heroen an der Gitarre wie Uli Jon Roth oder Michael Schenker den dritten Frühling, welcher deren Spieltechniken in neuem Glanz erstrahlen lässt. Die große Kunst der singenden, aber nicht sägenden Gitarren-Soli kommt durch Tom in der Tat endlich wieder einmal zu wohl verdienten Ehren. Die Kompositionen stellen sich mehrheitlich trotz allerlei technischer Kabinettstücke, die niemals zum Selbstzweck mutieren und somit den stringenten Fluss der Melodien in keiner Weise stören, äußerst emotional dar, was gerade im Prog Metal beileibe nicht üblich ist. Eine ganz besondere Atmosphäre, die an die Epik der Sandalenfilme erinnert, versprüht der Titeltrack "Exodus", der mit 18 Minuten Dauer jedes Longsong-Fanherz höher schlagen lässt; ganz großes Kino. Die Gesamtspielzeit schöpft die Kapazität einer CD nahezu vollständig aus; ca. 79 Minuten ohne Längen. Das ist nicht möglich, meint ihr... dann macht die Probe aufs Exempel und lasst euch eines Besseren belehren. Der Exodus, der sich momentan in weiten Teilen der Welt ereignet und der aufgrund diverser "Verfremdungen" generiert respektive am Laufen gehalten wird, findet nicht in einigen der ärmsten aller Länder wie z.B. Bangladesch statt, in denen die Menschen mindestens so viel Grund zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage haben wie in jedem afrikanischen oder Balkan-Land; die mediale Aufmerksamkeit aber wird ganz bewusst nicht auf solche Länder gelenkt. Kann es sein, dass die Bewohner derartiger Länder ihr vom Westen mit verschuldetes Elend und in Konsequenz dessen ihr langsames Krepieren nur zu geduldig ertragen bzw. überhaupt nichts vom generösen Angebot unserer Kanzlerin der Herzen sowie vom materiellen Überfluss (bei gleichzeitiger spiritueller Verarmung) Europas erfahren und darüber hinaus aufgrund ihrer großen Armut niemals die finanziellen Mittel hätten, gen Deutschland zu reisen? (Die Behauptung, alle der ärmsten Länder der Welt befänden sich in Afrika, ist eine dreiste Lüge. Mittels statistischer Kunstgriffe kann alles und nichts bewiesen werden, was folgendes Zitat, das Winston Churchill zugeschrieben wird, sehr treffend ausdrückt: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.") Ich fordere hiermit die in diesem unserem Lande Verantwortung tragenden Menschen auf, sämtliche Einwohner Bangladeschs auf Rechnung der Bundesrepublik Deutschland einzufliegen und sie auf Kosten der Steuerzahler bei uns unterzubringen, damit die allenthalben überbordende Scheinheiligkeit nicht grenzenlose Ausmaße annimmt. Die meisten Menschen aus Bangladesch machen garantiert ohne Murren jede noch so widerliche Drecksarbeit; eine solche HochQUALifikation bringt vermutlich sonst kaum jemand mit, der sich zwecks Verbesserung seiner Lage in unser Wirtschafts-Wunderland aufmacht. Einhundertsechzig Millionen Bangladescher würden zwar die Bevölkerungsdichte in Deutschland leicht erhöhen, aber dieses Willkommens-Kulturland ist bekanntermaßen inzwischen ein Einwanderungsland erster Klasse und wenn wir alle noch etwas mehr zusammenrückten, wären unsere Heizkosten im Winter wesentlich geringer. Darüber hinaus gibt es viele weitere Millionen Menschen, die in Slums im mittel- und südamerikanischen sowie im asiatischen Raum vor sich hin vegetieren; zumindest die Ärmsten der Armen aus Mittel- und Südamerika - nur einige wenige Millionen Menschen - könnte der reiche Onkel Sam bei sich aufnehmen, wo er doch einen viel größeren Garten als der deutsche Michel hat und andauernd die ganze Welt mit seinen guten Taten beglückt. Alle dergestalt in Onkel Toms Hütte - genau DIE HÜTTE - aufgenommenen Flüchtlinge wären bestens behütet, denn Onkel Sams (Spenden-)Hüte sind mittlerweile ein echter Mythos. Was würde Jesus wohl zu all diesen Entwicklungen sagen, wenn er denn überhaupt erkannt bzw. gehört werden würde? Warum sollte es ihm heutzutage anders ergehen als vor zweitausend Jahren? Damals wurden ihm seine Worte quasi im Munde umgedreht, um Machtstrukturen auf- bzw. auszubauen...

wakeneyes.com

Frank Bender




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